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nimmt, bittet Eure Majestät die hiesige norwegische Kolonie, den Ausdruck
ihrer warmen Sympathie und ihres aufrichtigsten Herzensanteils dar-
bringen zu dürfen.
Mit staunender Bewunderung stehen wir vor diesem beispiellosen
Opfermut und der begeisterten Kampfesfreude, mit der das edle deutsche
Volk, jung und alt, ohne Unterschied des Standes wie ein Mann sein er-
probtes Schwert ergreift, um seinen Herd und seine ISdeale gegen eine
Welt der Mißgunst und des Reides zu verteidigen.
Mit ehrlicher Begeisterung erfüllt, begleiten wir stammverwandten
Norweger diesen Heldenkampf unseres edlen Brudervolkes. Wir hegen die
felsenfeste Ueberzeugung, daß heilige Begeisterung und deutsche Zähigkeit
an Eurer Mojestät ruhmvollen Fahnen die machtvolle Erhaltung Deutsch-
lands, in der wir die Vorbedingung für das Wohlergehen der gesamten
zivilisierten Menschheit und ein zuverlässiges Unterpfand eines dauernden
Völkerfriedens erblicken, sichern wird.
Mögen Eure Mojestät geruhen, den Dank der norwegischen Kolonie
für die ihr in Deutschland zuteil gewordene großzügige Gastfreundschaft und
empfangenen Kulturgüter entgegenzunehmen.
Die Kolonie hat unter ihren Mitgliedern eine Sammlung ein-
geleitet, deren Ertrag die Kolokie glücklich sein wird, dem Roten Kreuz
überweisen zu dürfen.
In tiefster Ehrerbietung
für die norwegische Kolonie in Berlin
J. Garman Grude, «
Vizevorsitzender des Norwegischen Klubs, Berlin,
H. Johnson. H. Halding. H. Henriksen. F. W. Schultz.
Darauf ist nachstehende Antwort eingegangen:
„Seine Majestät der Kaiser und König haben mich beauftragt, dem
norwegischen Klub in Berlin für die im Namen der hiesigen norwegischen
Kolonie in so warmen und herzlichen Worten zum Ausdruck gebrachte An-
teilnahme an Deutschlands Geschick in dieser ernsten Stunde sowie für
das hochherzige Anerbieten zur Linderung der Wunden des Krieges Aller-
höchst seinen Dank zu übermitteln.
Reichskangler von Bethmann Hollweg.“
Ein norwegisches Komitee richtet folgenden
Aufruf
an die norwegische Kolonie:
„„Jeder auch nur kurze Zeit in Deutschland lebende Norweger wird
die ihm seitens der deutschen Nation gebotenen Förderungen und Annehm-
lichkeiten hoch einschätzen. Er wird daher das Herzensbedürfnis emp-
nden, in dieser für die deutsche Nation so schweren Zeit sich erkenntlich
zu zeigen. Es hat sich in Berlin ein norwegisches Komitee gebildet, um
eine Sammlung für das deutsche Rote Kreuz zu veranstalten. Die in
Berlin (und auch in den übrigen Städten Deutschlands, wo keine beson-
deren Sammlungen stattfinden) wohnenen Norweger werden hiermit auf-
gefordert, ihre Beiträge, jeder nach seinen Kräften, an den seitens des
Komitees mit der Verwaltung der Sammelstelle betrauten Herrn Direktor
J. Garman Grude, Berlin SW. 11, Dessauer Straße 28—29, baldigst
einzusenden. Das Komitee.“