Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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lassen. Aus diesem Anlaß hat das Königliche Ministerium der Aus- 
wärtigen Angelegenheiten in Christiania der hiesigen Königlich Nor- 
wegischen Gesandtschaft telegraphisch mitgeteilt, daß der Bericht auf Er- 
findung beruht, und daß die Deutschen und Schweizer in Norwegen 
ebensogut behandelt werden wie die Bürger von anderen fremden Staaten 
und wie die Norweger selbst. Sämtliche Ausländer sind während des 
Krieges ebenso gern gesehen wie früher.“ 
Die Berliner Dänen. 
Berlin, 14. August. Wie uns von hiesiger dänischer Seite mit- 
geteilt wird, wird in der hiesigen dänischen Kolonie eine Versammlung vor- 
bereitet, die den Zweck haben soll, die Landsleute in der Heimat über die 
Gefahr der Entfremdung zwischen Deutschland und Dänemark aufzuklären, 
welche durch die irreführenden Auslandsnachrichten in einem Teile der 
dänischen Presse heraufbeschworen wird. 
Der Deutsche Flottenverein 
erläßt folgenden Aufruf an seine Mitglieder: 
„Die schicksalsschwere Stunde, auf die der Deutsche Flottenverein 
immer wieder bei seiner Mitarbeit an der Vervollständigung unserer See- 
rüstung hingewiesen hat, ist nun angebrochen. Was seit Jahren wie ein 
drohendes Gewitter am politischen Himmel stand, die Vereinigung unserer 
östlichen und westlichen Nachbarn zur Niederwerfung des deutschen Volkes 
und seiner Freunde, es ist zur Tatsache geworden, und wir gehen Zeiten 
entgegen, die in der Weltgeschichte wohl ihresgleichen noch nicht gesehen 
haben. Gut und Blut auf dem Altar des Vaterlandes zu opfern, war 
das deutsche Volk in allen schweren Zeiten, die es in der Vergangenheit 
zu durchleben hatte, stets bereit. So auch heute. Das Volk in Waffen eilt 
zu den Grenzen gegen Feinde, deren gewaltige Zahl und gut vorbereitete 
Ausrüstung einen schweren Kampf voraussehen lassen. Die Zurück- 
gebliebenen aber, denen es nicht vergönnt ist, mit der Waffe in der Hand 
den heimischen Herd zu verteidigen, Mann und Frau, kennen in diesen 
Tagen nur den heißen Wunsch, auch ihrerseits nach Kräften dem Vater- 
lande zu dienen. Der Deutsche Flotten-Verein darf dabei nicht fehlen. Er 
beabsichtigt daher, im Verein mit dem Hauptverbande Deutscher Flotten- 
vereine im Auslande, dem Flottenbund Deutscher Frauen und dem Verein 
Deutscher Seemannshäuser Vorkehrungen zur Pflege der Rekonvales- 
zenten der Marine zu treffen, um die Kriegslazarette möglichst bald zu 
entlasten. Entsprechend dem Beschlusse des Gesamtvorstandes ist bereits 
die Einrichtung eines solchen Hauses in Bremen erfolgt und in Kiel im 
Gange. Das Hauptgebäude und die beiden unmittelbar anschließenden 
Einzelhäuser des in Eckernförde im Bau befindlichen Altersheims sollen, 
wenn die Bedürfnisse es irgend zulassen, mit tunlichster Beschleunigung 
fertiggestellt und demselben Zweck übergeben werden. Weitere ähnliche 
Maßnahmen sind in Aussicht genommen, um anderen dringenden Bedürf- 
nissen der Flotte zu Hilfe zu kommen. Dazu bedarf es aber großer Mittel. 
Das Präsidium bittet daher alle Mitglieder des Flotten-Vereins herzlich, 
nach Kräften zu dem beabsichtigten Hilfswerke beizusteuern und ihre Sen- 
dungen entweder an den Hauptschatzmeister, Herrn von der Heydt u. Co. 
Berlin W., Mauerstraße 54, oder an die Präsidialgeschäftsstelle, Berlin W., 
Karlsbad 4, II, mit dem Zusatze: „Kriegshilfe“ zu richten. Mitglieder des
	        
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