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nitsi— Gatsko. Die österreichische Flotte bombardiert die montenegri-
nischen Stellungen auf dem Lovcen.
Der Jar reist nach Moskau.
W.T. B. Petersburg, 17. August. (Meldung der Petersburger
Telegraphen-Agentur.) Der Kaiser und die Kaiserin find mit dem Groß-
fürsten-Thronfolger und den kaiserlichen Töchtern gestern abend nach
Moskau abgereist.
Nußlands Schwindel-Erfolge.
W.T.B. Wien, 16. August. (Meldung des Wiener k. k. Tel.-Korr.=
Büros.) Die in einigen ausländischen Blättern erschienenen Nachrichten
über angebliche Erfolge in unserem Grenzgebiet stehen mit der Wahrheit
in vollstem Widerspruch. Die gemischten russischen Detachements, die
stellenweise in dem unmittelbaren Grenzbereich einige Kilometer vorge-
rückt waren, sind bei Zaloske, Brody und Sokal gleich wieder über die
Grenze zurückgeworfen worden. Ihre Tätigkeit beschränkte sich überhaupt
auf das Plündern und Anzünden wehrloser Grenzdörfer. Dagegen sind
mehrere unserer Kavalleriekörper weit über die russische Grenze in das.
Innere Rußlands eingedrungen.
Botschafter Bollati bei San Giuliano.
W.T. B. Rom, 16. August. Der italienische Botschafter in Berlin,
Bollati, hat sich nach Fiuggi begeben und dort mit dem Minister des
Auswärtigen, Marchese di San Giuliano, eine Besprechung gehabt.
Der deutsche Gesandte in Serbien auf der Fahrt nach Berlin.
W.T. B. Kronstadt (Ungarn), 16. August. Der deutsche Gesandte
in Serbien Dr. Freiherr v. Griesinger ist aus Sinaja hier eingetroffen:
er wird am Montag seine Reise nach Berlin fortsetzen.
Abreise des österreichisch-ungarischen Botschafters von London.
W.T. B. London, 17. August. (Meldung des Reuterschen Büros.)
Der österreichisch-ungarische Botschafter Graf v. Mengdorff ist mit den
Mitgliedern der Botschaft und 300 Oesterreichern gestern abend nach
Falmouth abgereist, von wo er sich nach Oesterreich begibt.
Türkische Ministerreise nach Rumänien.
Konstantinopel, 16. August. Der Minister des Innern Ta-
laat Bei und der Kammerpräsident Halil sind gestern nachmittag nach
Bukarest abgereist. In amtlichen Kreisen erklärt man, die Reise habe
Verhandlungen zur Regelung der Inselfrage zum Zweck.
England vom ersten Augenblick zum Kriege entschlossen!
„Daily Telegraph“ schrieb am 31. Juli 1914:
„Wenn irgendetwas bei so drohenden Aussichten einen schwachen
Streifen von Hoffnung geben kann, so muß man das in der einigen Front,
die die Tripleentente der Welt zeigt, suchen. Es wird in den anderen
Hauptstädten absolut klar zum Ausdruck gebracht, daß Frankreich, Ruß-
land und Großbritannien entschlossen sind, Schulter an Schulter zu stehen,
koste es, was es wolle.“