Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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2. Die Landesverbände und Abteilungen werden ermächtigt, von 
den bei ihnen noch vorhandenen Beträgen und dem Erträgnis sofort an- 
zustellender Sammlungen bei den Vereinsmitgliedern ihren Landesver- 
bänden vom Roten Kreuz soviel zur Verfügung zu stellen, als sie glauben, 
ihren besonderen Aufgaben entziehen zu können. 
3. Der Gesamtverein wird dem Zentralkomitee der Deutschen Ver- 
eine vom Roten Kreuz anbieten, unter seiner Oberleitung die Besetzung 
eines Lazaretts in Berlin oder dessen nächster Umgebung mit etwa 20 
seiner im Heimatsurlaub hier befindlichen Schwestern nebst deren Gehalt, 
sowie die Verwaltung des Lazaretts durch seine Mitglieder im Ehrenamt 
zu übernehmen. 
4. Das Erholungsheim des Vereins, der „Georgshof“, soll dem Zen- 
tralkomitee des Roten Kreuzes für genesende Krieger zur Verfügung 
gestellt werden. « 
Niederlegung des montenegrinischen Generalkonsulats. 
W.T. B. Hamburg, 16. August. Der hiesige montenegrinische 
Generalkonsul hat in der vergangenen Woche sein Amt niedergelegt. 
Der englische Oberstkommandierende in Frankreich. 
Rom,, 17. August. General French, der englische Oberstkommandie- 
rende ist am 14. d. M. im französischen Hauptquartier eingetroffen. 
Das Ende von Lüttich. 
W.T. B. Berlin, 17. August. Das Geheimnis von Lüttich kann 
entschleiert werden. Uns waren Nachrichten zugegangen, daß vor Aus- 
bruch des Krieges französische Offiziere und vielleicht auch einige Mann- 
schaften nach Lüttich entsandt waren, um die belgischen Truppen in der 
Handhabung des Festungsdienstes zu unterrichten. Vor Ausbruch der 
Feindseligkeiten war dagegen nichts einzuwenden. Mit Beginn des 
Krieges wurde es Neutralitätsbruch durch Frankreich und Belgien. Wir 
mußten schnell handeln. Nichtmobilisierte Regimenter wurden an die 
Grenze von Belgien geworfen und auf die Stadt Lüttich in Marsch gesetzt. 
Danach wurden sie dort mobil und erhielten als erste Verstärkung. 
ihre eigenen Ergänzungsmannschaften. Zwei weitere Regimenter konn- 
ten nachgezogen werden, die ihre Mobilmachung soeben beendet hatten. 
Unsere Gegner wähnten bei Lüttich 120 000 Deutsche, die den Vormarsch 
wegen Schwierigkeiten der Verpflegung nicht antreten könnten. Sie 
haben sich geirrt. Die Pause hatte einen anderen Grund. Fetzt erst be- 
gann der deutsche Aufmarsch. Die Gegner werden sich überzeugen, daß 
die deutschen Armeen gut verpflegt und ausgerüstet den Vormarsch an- 
treten. Seine Majestät hat sein Wort gehalten, an die Einnahme der 
Forts von Lüttich nicht einen Tropfen deutschen Blutes mehr zu setzen. 
Der Feind kannte unsere schweren Angriffsmittel nicht. Daher glaubte 
er sich in den Forts sicher. Doch schon die schwächsten Heschütz unserer 
schweren Artillerie veranlaßten jedes durch sie beschossene Fort nach 
kurzer Beschießung zur Uebergabe. Die noch erhaltenen Teile der Be- 
satzungen retteten dadurch ihr Leben. Die Forts aber, gegen die unsere 
schweren Geschütze feuerten, wurden in allerkürzester Frist in Trümmer= 
haufen verwandelt. Jetzt werden die Forts aufgeräumt und wieder zur 
Verteidigung eingerichtet. Die Festung Lüttich soll den von unseren
	        
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