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Dabei befinden sich an jenem Tage fast alle Forts in den Händen
der Deutschen; und wenn das eine oder andere Forts noch nicht genommen
war, so hatte das nur seinen Grund darin, daß die schwere Belagerungs-
artillerie noch nicht zur Stelle war. Tatsächlich aber war auch die Lage
dieser Forts pöllig unhaltbar; und die Deutschen konnten in aller Ruhe
das Eintreffen des Belagerungsgeschützes abwarten. Der Wert der amt-
lichen belgischen Meldung ergibt sich daraus von selber.
Einen Rekord im Lügen aber kann wohl die nachfolgende Meldung
der „Times“ aus Petersburg für sich in Anspruch nehmen:
„Der Angriff auf die deutsche Botschaft hat sonderbare Folgen ge-
habt. Ich vernahm von zuverlässigen Zeugen, daß große Vorräte von
Gewehren, Revolvern und aufrührerischen Proklamationen von den An-
greifenden entdeckt wurden. Es hat den Anschein, als ob die deutsche
Botschaft ein geheimer Mittelpunkt von revolutionärer Propaganda war.“
Es ist schon so: Sie lispeln englisch, wenn sie lügen.
Die portugiesische Neutralität.
W.T. B. Berlin, 17. August. Die hiesige portugiesische Gesandt-
schaft teilt uns mit, daß keine Nachricht bei ihr eingegangen, welche zur
Annahme berechtigt, daß das Gerücht von einer Beteiligung Portugals
am gegenwärtigen Konflikte der Wirklichkeit entspräche. Sie hält es
für der Wahrscheinlichkeit entbehrend.
Die Gesandtschaft glaubt auch versichern zu dürfen, daß in hiesigen
offiziellen Kreisen nichts vorliegt, was zu dem Gerücht Anlaß gäbe.“
Es will uns scheinen, als ob über die Frage portugiesischer Neutra-
lität oder Nichtneutralität schon mehr geredet worden sei, als diese Frage
wert ist. Ob Portugal, der Verbündete Großbritanniens und erklärte
Vasall, dessen Kriegshäfen die britische Flotte immer benutzen darf, sich
neutral hält oder nicht, kann dem Deutschen Reiche höchst gleichgültig sein.
Von etwas größerer Bedeutung ist vielleicht die erneute Versicherung
der spanischen Regierung, daß Spanien strikte Neutralität zu beobachten
entschlossen sei. Vorm Krieg wurde bekanntlich davon gesprochen und
spanische Minister deuteten es unumwunden an, daß Spanien sich durch
ein Abkommen Frankreich gegenüber verpflichtet habe, französische
Truppentransporte, die aus Afrika nach Norden gehen sollten, auf spa-
nischen Eisenbahnen bis zur spanisch-französischen Grenze zu befördern.
Ein solches Verfahren würde selbstverständlich einen feindlichen Akt
gegenüber Deutschland bedeuten und der Neutralität ins Gesicht schlagen.
Die Mitteilung des spanischen Gesandten zu Berlin, daß Spanien strikte
Neutralität befolgen werde, ist also auch insofern von Interesse.
Verlust eines deutschen Unterseeboots.
W.T. B. Berlin, 18. August. Von einer Fahrt mehrerer Unter-
seeboote nach der englischen Küste ist das Boot „U. 15“ bisher nicht
zurückgekehrt. Englischen Zeitungsnachrichten zufolge soll „U. 15“ im
Kampfe mit englischen Streitkräften vernichtet worden sein. Ob und
welche Verluste diese hierbei erlitten haben, ist nicht zu ersehen.
Mlawa besetzt.
W.T.B. Berlin, 18. August. Mlawa ist von deutschen Truppen
besetzt.