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Bulgarien erkennut seine Feinde.
W.T. B. Sofia, 21. August. (Meldung der „Agence Bulgare.“)
Der frühere bulgarische Gesandte in Petersburg, General Radko Dimitriew,
der bekanntlich seinen Posten verlassen hat, um als Freiwilliger in die
russische Armee einzutreten, ist pensioniert und aus der Liste der aktiven
Armee gestrichen worden.
Der amerikanische Botschafter gegen die Auslandslügen.
Die „Nationaltidende“ meldete vor einigen Tagen aus London:
Die antideutschen Gefühle in den Vereinigten Staaten nehmen an
Bitterkeit zu, weil so viele amerikanische Bürger Gegenstand grausamer
Behandlung während ihrer Reise durch Deutschland waren. Höchstwahr-
scheinlich werden die Amerikaner den deutschen Handel boykottieren, wenn
dieser wieder aufzublühen versucht.
Der amerikanische Botschafter J. W. Gerard in Berlin äußerte sich auf
Anfrage hierzu folgendermaßen:
„Da ich gehört habe, daß auswärtige Zeitungen unverantwortlicher-
weise behauptet haben, daß Amerikaner, besonders solche, die sich auf der
Reise befanden, in Deutschland schlecht behandelt worden find, so wünsche
ich dies auf das ausdrücklichste zu verneinen. Einige wenige Amerikaner
wurden während der ersten Tage des Krieges verhaftet und auf kurze Zeit
in Gewahrsam gehalten, aber dies war ein Zwischenfall, wie er sich in
jedem großen europäischen Krieg ereignet, und in jedem Falle wurden die
Verhafteten freigelassen. Die Amerikaner find in Deutschland ebenso sicher
wie zu Hause. Die Bevölkerung im allgemeinen ist ungemein freundlich,
und die Regierung hat große Anstrengungen gemacht, um den Amerikanern
Sonderzüge zur Verfügung zu stellen, sogar als die Mobilmachung noch im
vollen Gange war. Die großen Banken, wie z. B. die Dresdner Bank, sind
auherordentlich freundlich gewesen, indem sie Schecks und Kreditbriefe aus-
gezahlt haben.
Ich wünsche der Bevölkerung der Vereinigten Staaten die Versicherung
zu geben, daß die größtmöglichste Höflichkeit und jede Hilfe, die unter den
Umständen möglich war, den Amerikanern in Deutschland zuteil ge-
worden ist.“
50 Geschütze und 10 000 Gefangene.
W.T. B. Berlin, 21. August. Die von unseren Truppen zwischen
Metz und den Vogesen geschlagenen französischen Kräfte sind heute verfolgt
worden. Der Rückzug der Franzosen artet in Flucht aus. Bisher wurden
mehr als 10 000 Gefangene gemacht und mindestens 50 Geschütze erobert.
Die Stärke der geschlagenen feindlichen Kräfte wurde auf mehr als acht
Armeekorps festgestellt.
Der österreichische Vorstoß an der ruffischen Grenze.
Lemberg, 22. August. „Przegled Lwowski" meldet: In der Nähe
von Radziechow an der österreichischen Grenze kam es vorgestern zu einem
größeren Zusammenstoß zwischen einer Abteilung russischer Infanterie und
Kavallerie mit unseren Truppen, nämlich einigen Kompagnien Infanterie,
die von Husaren unterstützt wurden. Der tapfere Bajonettangriff unserer
Truppen lichtete in kurzer Zeit die Reihen der Feinde. Die Russen er-
griffen in wilder Panik die Flucht. Sie ließen zahlreiche Tote und Ver-
wundete zurück. Unsere Truppen zeigten eine großartige Tapferkeit und