Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Serbische Greueltaten in Maledonien. 
W.T. B. Sofia, 23. August. (Meldung der Agence Bulgare.) Der 
Kommandant von Strumitza telegraphiert, daß drei makedonische Flücht- 
linge, die sich auf bulgarisches Gebiet zu retten suchten, um serbischen Nach- 
stellungen zu entgehen, von serbischen Grenzwächtern angegriffen wurden. 
Sie töteten einen und verhafteten die zwei übrigen, die sie auf grausame 
Weise folterten. Acht anderen von Gewgeli Geflohenen gelang es, in der 
vergangenen Nacht die bulgarische Grenze zu erreichen, nachdem sie den 
serbischen Gendarmen, die sie wahrscheinlich niedermetzeln wollten, ent- 
kommen waren. Ihr Besitztum ist beschlagnahmt worden, ihre Kinder 
wurden festgenommen und gemartert. Dieses Vorgehen der serbischen Be- 
hörden in Makedonien hat eine große Erregung unter der Grenzbevölkerung 
hervorgerufen. 
Oesterreich-Ungarns Erfolge gegen Serbien. 
W.T. B. Budapest, 22. August. Im Klub der Nationalen Arbeiter- 
partei erklärte Honvedminister Hazai auf Befragen über die Bedeutung 
des heutigen Communiqués sowie über die Lage folgendes: 
„Als offenherziger Soldat sage ich immer die Wahrheit, was sie auch 
sei. Ich vermag auf das Bestimmteste zu erklären, daß zu pessimistischer 
Auffassung keinerlei Grund vorliegt. Im Gegenteil kann ich erklären, daß 
es mit unserer Sache in Serbien gut steht. Die dort operierenden Truppen 
lösen trotz des Uebergewichts des Feindes heldenhaft ihre Aufgabe. Es 
gelang, die Serben zurückzuwerfen, und eben heute erhielt ich die Nachricht, 
daß auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz unsere Truppen ein aus über 
dreißig Bataillonen bestehendes serbisches Heer besiegten. Das Com- 
muniqué, das einzelne mißverstanden haben, bezweckt ausschließlich, zu er- 
klären, daß große, entscheidende Ereignisse sich nicht im Süden, sondern im 
Norden abspielen werden. Ich erkläre offen, welches die Lage ist, wie ich 
auch mit männlicher Offenheit sprechen werde, wenn die Lage nicht diese 
wäre, ich wiederhole, daß wir mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden 
sein können, denn es gelang, dem Feinde riesige Verluste beizubringen. 
Man muß sich jedoch, wie ich bereits erklärt habe, vor Augen halten, daß 
der entscheidende Kampf oben geführt werden wird.“ 
Unsere Blaujacken an der Seite der Oesterreicher! 
W.T.B. Berlin, 23. August. Aus Sarajewo ging heute nach- 
mittag folgende Meldung beim Admiralstab der Marine ein: 
Am 20. August Serbenstellung Höhe 954 bei VBisegrad genommen. 
Seesoldaten in erster Linie. 3 tot, 2 Offiziere, 21 Mann verletzt. Ver- 
halten Mannschaft mustergültig. Gezeichnet: Major Schneider. 
Es handelt sich um unser Skutari-Detachement, das sich nach Abzug 
von Skutari den österreichischen Operationen angeschlossen hat. 
Salandra unterstreicht Italiens Neutralität. 
W.T. B. Rom, 23. August. Die „Tribuna“ schreibt: Minister- 
präsident Salandra empfing eine Vertretung der sozialistischen Gruppe des 
Parlaments, die um eine Entscheidung der Regierung bezüglich der Zu- 
sammenberufung des Parlaments ersuchte. 
Salandra antwortete, nach Ansicht der Regierung sei bisher keine Tat- 
sache eingetreten, die diese Zusammenberufung notwendig mache. Die
	        
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