Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Die deutschen Schutzgebiete. 
Ueber die derzeitige Lage in den deutschen Schutzgebieten gibt das 
Reichskolonialamt folgendes bekannt: 
In Ostafrika haben kurz nach Ausbruch des Krieges die Engländer 
den Funkenturm von Daressalam zerstört. Im Innern des Landes hat 
nach neueren englischen Nachrichten unsere Schutztruppe die Offensive 
ergriffen und den wichtigen englischen Verkehrspunkt Taveta, südöstlich 
des Kilimandscharo besetzt. 
Aus Togo, das nur von einer kleinen Schar kriegsfreiwilliger Weißer 
und einer schwachen Eingeborenen-Polizeitruppe verteidigt wurde, ist 
bereits gemeldet worden, daß die Engländer und Franzosen einige Ge- 
biete besetzten. Zwischen unserer Truppe und den aus Dahome und der 
Goldküste anmarschierenden weit überlegenen Streitkräften fanden ver- 
schiedene Gefechte statt, in denen auf unserer Seite mit großer Tapferkeit 
gekämpft wurde. In diesen Gefechten fielen, wie teilweise schon früher 
gemeldet, Hauptmann Pfaehler und die Kriegsfreiwilligen Berke und 
Klemp, während Dr. Raven sowie die Freiwilligen Sengmüller, Kohls- 
dorf und Ebert verwundet wurden. 
Aus Kamerun, das bis vor wenigen Tagen vom Feinde nicht behel- 
ligt war, liegen neuere Nachrichten nicht vor. Einem Eindringen feind- 
licher Streitkräfte in das Land dürfte die Schutztruppe erfolgreichen 
Widerstand entgegensetzen. Da der Funkenturm vor Kamina in Togo 
vor seiner Besitzergreifung durch die Engländer von unserer Truppe zer- 
stört wurde, sind aus Kamerun in nächster Zeit Nachrichten nicht zu 
erwarten. 
In Deutsch-Südwestafrika war bisher alles ruhig. Nach englischen 
Meldungen hat die Schutztruppe die Offensive ergriffen und ist von der 
Südostecke her in Richtung auf Upington in die Kapbkolonie einge- 
drungen. Aus unseren Besitzungen in der Südsee liegen Nachrichten 
nicht vor. (W. T.B.) 
Protest der Heeresleitung gegen Lügen über deutsche Grausamkeiten. 
Großes Hauptquartier, 28. August. (W.T.B.) 
Die deutsche Heeresleitung protestiert gegen die durch unsere Gegner 
verbreiteten Nachrichten über Grausamkeiten der deutschen Kriegfüh- 
rung. Wenn Härten und strengste Maßnahmen nötig geworden sind, so 
sind sie veranlaßt und herausgefordert durch Teilnahme der Zivilbevöl-= 
kerung einschließlich Frauen an heimtückischen Ueberfällen auf unsere 
Truppen und durch bestialische Grausamkeiten, die an Verwundeten ver- 
übt worden sind. Die Verantwortung für die Schärfe, die in die Krieg- 
führung hereingebracht worden ist, tragen allein die Regierungen und 
Behörden des von uns besetzten Landes, die ihre Bürger mit Waffen 
versehen und zur Teilnahme am Kriege aufgehetzt haben. Ueberall da, 
wo die Bevölkerung sich feindseliger Handlungen enthalten hat. ist von 
unseren Truppen weder Mensch, noch Gut geschädigt worden. Der 
deutsche Soldat ist kein Mordbrenner und Plünderer, er führt nur Krieg 
gegen das Heindliche Heer. Die in ausländischen Blättern gebrachte Nach- 
richt: die Deutschen trieben die Bevölkerung des Landes im Gefecht vor 
sich her, ist eine Lüge, die den moralischen Tiefstand ihres Urhebers kenn-
	        
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