Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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zeichnet. Jeder, der die hohe kulturelle Entwicklung unseres Volkes 
kennt, wird sie als solche von vornherein bezeichnen. v. Molttke. 
Kaiser Wilhelm an Kaiser Franz Josef. 
Wien, 28. August. (W.T.B.) 
Von Kaiser Wilhelm ist an Kaiser Franz Josef folgendes Tele- 
gramm angelangt: 
Gerührt und erfreut danke Ich Dir für Dein herzliches Telegramm, 
das Deine und Deiner Wehrmacht Empfindungen für Meine Armee ver- 
kündet. Auch für diese höchste Ordensauszeichnung, mit der Du Mich 
und Meinen Generalstabschef bedachtest, Meinen tief gefühlten Dank! 
Unsre begeisterte Waffenbrüderschaft, die sich auch im fernen Osten so 
fest bewährt hat, ist das Schöne in dieser ernsten Zeit. Inzwischen haben 
auch Deine Truppen im Sieg von Krasnik Proben ihrer altbewährten 
Tapferkeit abgelegt. Nimm als Zeichen Meiner Hochachtung und Wert- 
schätzung dieser Taten den Orden pour le merite für Dich freundlichst 
an. Dem General v. Hoetzendorf verleihe Ich das Eiserne Kreuz 2. und 
1. Klasse. Gott hat bis hierher geholfen! Er segne auch weiter unfre ge- 
meinsame, gerechte Sache. Wilhelm. 
Die Antwort Kaiser Franz Josefs. 
Kaiser Franz Josef hat hierauf mit folgendem Telegramm ge- 
antwortet: 
Erfüllt es Mich mit freudigem Stolze, daß Du den militärischen Ma- 
ria Theresienorden ganz in dem Sinne angenommen hast, in dem Ich 
Dir dies Zeichen höchster mikitärischer Verdienste gewidmet habe, so be- 
wegt Mich die Anerkennung, die Du den bisherigen Leistungen meiner 
Armee dadurch zollst, daß Du Mich mit dem Orden pour le merite be- 
glückt und den General Frhrn. Konrad von Hoetzendorf mit dem Eisernen 
Kreuz ausgezeichnet hast, aufs tiefste. Habe hierfür allerwärmsten Dank! 
Gott helfe weiter! Franz Josef. 
Kaiserlicher Dank. 
An das stellvertretende Generalkommando und des 14. Armeekorps ist 
aus Freiburg die Abschrift des folgenden kaiserlichen Telegramms 
gelangt: 
„Den braven Landwehr= und Ersatztruppen, die in unvergleichlicher 
Tapferkeit im Oberelsaß den Angriffen eines vierfach überlegenen 
Gegners erfolgreich standgehalten haben, gebührt die wärmste Aner- 
kennung. Mit dem ganzen Vaterland bin ich stolz und glücklich über den 
Beweis. unbesiegbarer Volkskraft, die aus diesen Taten spricht. Ueber- 
mitteln Sie den braven Truppen und ihren Führern, den Generalleut- 
nants Mathy, Dame und von Bodungen meinen kaiserlichen Dank. 
(gez.) Wilhelm I. R. 
Hierauf wurde von Freiburg aus folgende Antwort telegraphisch an 
den Kaiser gesandt: 
„Hochbeglückt durch Ew. Majestät huldvolles Telegramm danke ich 
namens der Führer unserer Truppen, die Ew. Moajestät so gnädig aus- 
gezeichnet haben. Für Ew. Majestät und unser deutsches Vaterland den 
letzten Blutstropfen.“ (Rundschau, 28. 8. 14.)
	        
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