Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Führung durch die unbeschreibliche todesverachtende Haltung der öster- 
reichisch-ungarischen Offiziere und Mannschaften errungen. 
Englische Seesoldaten in Belgien. 
Wie die Londoner Blätter melden, hat der englische Marinestaats- 
sekretär Churchill mitgeteilt, daß englische Seesoldaten Ostende und die 
umliegenden Bezirke besetzt hätten. Kriegsminister Kitchener fordert zum 
Eintritt in eine zweite Ersatzarmee von hunderttausend Mann des regu- 
lären Heeres auf. Die Altersgrenze beträgt 19 bzw. 35 Jahre. Die Zahl 
der Meldungen zum ersten Ersatzheere sei, so sagten wenigstens die eng- 
lischen Zeitungen, befriedigend gewesen. 
Die belgische Königin hat Antwerpen verlassen. 
Antwerpen, 31. August. Die Königin hat Antwerpen heute 
vormittag verlassen, um ihre Kinder nach London zu begleiten. 
Herrliche Siege in West und Ost. 
Großes Hauptquartier, 31. August. (W.T. B.) 
Die Armee des Generalobersten v. Kluck hat den durch schwache 
französische Kräfte unternommenen Versuch eines Flankenangriffs in 
Gegend Combles durch ein Armeekorps zurückgeschlagen. — Die Armee 
des Generalobersten v. Bülow hat eine überlegene französische Armee 
bei St. Quentin vollständig geschlagen, nachdem sie im Vormarsch bereits 
ein englisches Infanteriebataillon gefangengenommen hatte. — Die 
Armee des GEeneralobersten v. Hausen hat den Gegner auf die Aisne bei 
Rethel zurückgedrängt. — Die Armee des Herzogs von Württemberg 
hatte bei Fortsetzung des Uebergangs über die Maas den Feind zunächst 
mit Vortruppen überrannt, mußte aber beim Vorgehen stärkerer feind- 
licher Kräfte teilweise wieder über die Maas zurück. Die Armee hat 
dann die Maasübergänge wieder gewonnen und befindet sich im Vor- 
gehen gegen die Aisne. Das Fort Les Ayvelles hinter dieser Armee ist 
gefallen. — Die Armee des deutschen Kronprinzen setzt den Vormarsch 
gegen und über die Maas fort. Nachdem der Kommandant von Mont- 
médy mit der ganzen Besatzung der Festung bei einem Ausfall gefangen- 
genommen war, ist die Festung gefallen. — Die Armeen des Kronprinzen 
von Bayern und des Generalobersten v. Heeringen stehen noch in fort- 
gesetztem Kampfe in Französisch-Lothringen. 
Im Osten ist der gemeldete Sieg der Armee des Generalobersten 
von Hindenburg von weitaus größerer Bedeutung, als zuerst übersehen 
werden konnte. Trotzdem neue feindliche Kräfte über Neidenburg ein- 
griffen, ist die Niederlage des Feindes eine vollständige geworden. Drei 
Armeekorps sind vernichtet, sechzigtausend Gefangene, darunter zwei 
kommandierende Generale, viele Geschütze und Feldzeichen sind in unsere 
Hände gefallen. Die noch im nördlichen Ostpreußen stehenden russischen 
Truppen haben den Rückzug angetreten. 
Nussisch-türkischer Krieg in Sicht? 
Wien, 31. August. Die „Südslawische Korr.“ meldet aus Sofia: 
Sassonow richtete an die bulgarische Regierung die telegraphische An- 
frage, ob Bulgarien im Falle eines russisch-türkischen Krieges wohl-
	        
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