Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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WUeber den Eingang und die Erledigung der Ersuchungsschreiben ist 
eine Liste zu führen, in der auch die gezahlten Zeugen= und Sachver- 
ständigengebühren zu vermerken sind. Gerichtskosten sind nicht in Ansatz 
zu bringen. 
Berlin, den 1. September 1914. Der Justizminister. 
Dr. Beseler. 
Die englische Marinemission hat die Türkei verlassen. 
Mailand, 4. September. (Privatmeldung.) Wie die „Lom- 
bardia“ meldet, soll die englisch-französische Marinemission in der Türkei 
bereits am 28. auf der Rückreise nach Palermo eingetroffen sein. 
Ein Brief des Großherzogs von Hessen. 
Darmstadt, 3. September. 
Die Darmstädter Zeitung veröffentlicht einen an die Großherzogin 
von Hessen gerichteten Brief des Großherzogs im Auszuge. Mit dem 
22. August beginnend, berichtet der Großherzog: 
„Die Hauptsache ist, daß wir den Sieg haben. Bei uns fing die 
Schlacht in dichtem Waldgestrüpp an. Es war ein furchtbarer Kampf. 
Ich erinnere mich, daß mein Vater sagte, das Schlimmste sei ein Wald- 
gefecht, wobei keiner den anderen sieht. Die folgende Nacht schliefen wir 
alle in einem Haus auf Stroh, hoffend auf den nächsten Tag. Dieser 
brachte uns eine siegreiche Verfolgung. Gestern stand der Feind uns 
mit neuen Kräften gegenüber. Unsere Leute mußten nach der am vor- 
herigen Tag geschlagenen Schlacht Tag und Nacht laufen, um zur Stelle 
zu kommen. Unsere Regimenter haben sich großartig geschlagen, daß 
alles davon sprach. Friedrich (Prinz Friedrich Karl von Hessen) ist ein 
Held, seine Leute begeisternd, immer voran. Man erlebt zuviel. Der 
Tod wird Nebensache. Man sitzt zwischen Toten, Verwundeten usw. Es 
ist, als ob es so sein müßte. Aber dann überkommt einem doch das 
Gefühl, wie das alles so natürlich ist.“ 
Auch Amiens besetzt! 
Rotterdam, 4. September. (Drahtb.) Der Berichterstatter 
der „Times“ meldet über die letzten Operationen in Nordfrankreich: Das 
Somme-Tal wurde aufgegeben, und Amiens ist in deutschen Händen. 
Nachdem ein blutiger Kampf geliefert und die Engländer aus La Fere 
zurückgezogen worden waren, wurde dieses Fort von den Deutschen ge- 
nommen. Der dreitägige Kampf bei Amiens erreichte seinen Höhepunkt 
in einem blutigen Treffen bei Moreuil, wo der Erfolg wieder auf deut- 
scher Seite war. Die Verbündeten zogen sich in „guter Ordnung“ zurück. 
„Daily Chronicle“ meldet, daß sich deutsche Truppen schon bei Creil 
zeigten und sogar bei Senlis, so daß der Kanonendonner bereits in 
Paris zu vernehmen sein dürfte. 
Die Wahrheit über Löwen. 
Amtliche Meldung: 
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" vom 4. September schreibt 
zu den Vorgängen in Löwen: 
Gegenüber verleumderischen Darstellungen der Vorgänge in 
Löwen waren die diplomatischen Vertreter des Reiches bei den neu- 
 
	        
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