Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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die herzlichsten Grüße für die die Deutschen tief ergreifende Aufnahme 
auszusprechen. Vizebürgermeister Hierhammer sprach die Hoffnung aus, 
die deutschen Gäste nach dem endlichen gemeinsamen Siege der beiden 
Armeen wieder in Wien zu sehen. Im Auftrag des Bürgermeisters 
werden den Offizieren vor ihrer Abreise Albums der Stadt Wien und 
der Mannschaft Zigarettentaschen überreicht werden. 
Unsere Kriegsschiffe auf der Engländerjagd. 
Ueber unsere Kriegsschiffe im Auslande wird von unterrichteter 
Seite folgendes mitgeteilt: Es liegt in der Natur der Sache, daß wir 
oon unseren Kriegsschiffen im Auslande wenig hören. Die deutschen 
Kabel sind abgeschnitten, die meisten Funkenstationen zerstört, oder nicht 
zu erreichen und über die englischen Kabel werden natürlich Nachrichten 
von unseren Schiffen oder für sie nicht befördert. Trotzdem gelangen 
durch die Vermittlung von Zeitungen aus neutralen Ländern zuweilen 
einige Angaben zu uns, die beweisen, daß unsere Kriegsschiffe im Aus- 
lande nicht untätig sind, sondern, daß sie eifrig und mit Erfolg auf feind- 
liche Handelsschiffe Jagd machen und auch die Kämpfe mit gegnerischen 
Kriegsschiffen nicht scheuen. 
So berichten z. B. amerikanische Blätter, daß in der Nähe von 
San Francisco Kämpfe mit einem deutschen Kreuzer und einem eng- 
lischen Kriegsschiff stattgefunden haben, wobei der Engländer vernichtet 
worden ist. Jedenfalls sind zahlreiche Wrackstücke, die unzweifelhaft von 
einem englischen Kriegsschiff herrühren und Spuren von Granatfeuer 
aufweisen, treibend gefunden worden. Es wird angenommen, daß sie 
von dem englischen Kanonenboot „Shearwater“ oder auch von der „Al- 
gerine“, einem Kanonenboot von 1000 Tonen Deplacement und einer 
Bestückung von mehreren 10,2-Zentimeter-Geschützen herrühren. 
Aus englischen Pressenachrichten geht hervor, daß auch eine Anzahl 
von englischen Handelsschiffen unseren Kreuzern zum Opfer gefallen 
sind. Unter anderem wurde berichtet, daß der Dampfer „Hyades“ (3350 
Register-Tonnen) und „City of Winchester" von einem deutschen Kreuzer 
genommen wurden. 
Von dem Hilfskreuzer „Kaiser Wilhelm der Große“ wurde schon 
gemeldet, daß er den Dampfer „Galizian“, der Union Castle Line 
(6700 Reg. Tonnen) genommen, aber später wieder entlassen habe und 
zwar mit Rücksicht auf die zahlreichen an Bord des Dampfers befind- 
lichen Frauen und Kinder. Inzwischen wird aus englischer Quelle 
weiter bekannt, daß der deutsche Dampfer „Arucas“ in Las Palmas ein- 
getroffen sei und dort die Besatzungen der englischen Dampfer „Kuipara" 
(7400 Reg. Tonnen) und „Lyanza“ (6700 Reg. Tonnen) gelandet hat. 
Diese beiden Schiffe sind vom „Kaiser Wilhelm der Große“ versenkt 
worden. 
Wie sehr — trotz aller gegenteiligen Beteuerungen seitens der Eng- 
länder — die englische Handelsschiffahrt unter dieser energischen Tätig- 
keit der deutschen Kreuzer leidet, geht daraus hervor, daß — wieder 
nach englischen Presseangaben — die Kriegsversicherung für englische 
Handelsschiffe den ungeheuren Satz von 30 bis 40 Prozent erreicht hat.
	        
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