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Neue russische Ungehörigkeit in Bulgarien.
W.T. B. Sofia, 5. September. Zu der russischen Protestnote
wegen der Durchreise deutscher Matrosen sagt das Blatt „Kambana“, es
sei ungehörig, daß der russische Gesandte Sawinsky den Text der Note
vorher den russophilen Zeitungen zur Veröffentlichung gegeben und da-
mit dieselben zu seinen Organen gemacht habe. Sollte Sowinsky darin
fortfahren, dann würde die bulgarische Presse auch ihm gegenüber alle
Rücksichten fallen lassen und erzählen, in welchen Beziehungen Sawinsky
zu unverantwortlichen Faktoren in Bulgarien und selbst zu Revolu-
tionären stehe.
Englische Greueltaten.
S tettin, 4. September. Dem „Stettiner Generalanzeiger“ wird
non seinem Berichterstatter im Westheere, Hugo Caeker, folgendes ge-
rieben:
„Keine halbe Stunde ist es her, da wurden uns in Mons etwa
800 gefangene Engländer vorgeführt, und dabei wurde uns durch den
Major bekanntgegeben, welche unglaublichen und unmenschlichen Greuel-
taten sich die Träger der britischen Humanität gegen unsere braven
Truppen und vor allem gegen unsere Verwundeten haben zuschulden
kommen lassen. Nicht genug, daß sie die Hände aufheben, weiße Fahnen
schwenken, um beim Herannahen unserer Soldaten hinterrücks zu
schießen, viel schlimmer sind die Entsetzlichkeiten gegen unsere Ver-
wundeten. Und das sind behördlich beglaubigte Tatsachen, nicht Gerücht
und nicht Gerede. Der deutschen Ansprache unseres prächtigen Majors
folgte eine zwar recht deutlich stilisierte, aber dafür um so verständlichere
englische an die britischen Bestien: „Bei der geringsten Aufsässigkeit
Maschinengewehre in 50 Meter Entfernung, und niemand von euch
bleibt am Leben.“ Unbeschreiblich war die Erbitterung unserer Aerzte,
die selbst unsere verstümmelten Verwundeten gesehen haben.
Warum ich Ihnen das schreibe? Damit unsere deutschen Frauen
und Mädchen wissen, welche Bestien in Menschengestalt diese Engländer
sind. Damit sie das an sich so schöne deutsche Mitleid aus ihrem Herzen
bannen, wenn es sich um Engländer handelt. Damit sie nicht, um ihr
bißchen Englisch an den Mann zu bringen, diesen Auswürfen der Mensch-
heit mit Liebesgaben nahen, die unseren braven Jungen entzogen wer-
den. Damit sie sich nicht unwürdig zeigen ihres großen Vaterlandes und
ihrer großen Zeit. Wir Leute vom Roten Kreuz würden ihnen ins GEe-
sicht spucken, wenn sie diese Schmach auf sich laden. Wir sind ausdrücklich
Frlacht worden, für weitere Verbreitung der britischen Greuel zu
orgen.“ "
Also auch auf dem Gebiete bestialischer Schandtaten haben die Eng-
länder den Wettbewerb mit Belgiern und Kosaken erfolgreich aufgenom-
men. Man wird vielleicht hier und da in Deutschland solche englischen
Schandtaten kaum glauben wollen. Man darf aber nicht vergessen, daß
das englische Heer nicht nur aus Söldnern, sondern zugleich auch, zu-
mal der Waffendienst zu Lande in England wenig geachtet ist, zum Teil
aus dem Abschaum der Bevölkerung besteht. Natürlich entlastet das das
englische Volk in seiner Gesamtheit nicht im geringsten von der Ver-
antwortlichkeit für solche Schändlichkeiten.