Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Die drei Regierungen kommen überein, daß, falls es angebracht sei, 
den Friedenswortlaut zu diskutieren, keine der verbündeten Mächte Frie- 
densbedingungen festsetzen kann, ohne vorheriges Uebereinkommen mit 
jedem der beiden anderen Verbündeten. 
Jerschossene englische Kreuzer in ägyptischen Häfen. 
Die Südslawische Korrespondenz meldet aus Konstantinnopel: Wie 
an unterrichteter Stelle verlautet, liegt im Hafen von Alexandrien ein 
schwer beschädigter englischer Kreuzer, der deutliche Spuren der Beschießung 
aufweist. Außerdem liegen dort ein zweiter englischer Kreuzer, ein Tor- 
pedojäger und zwei Torpedoboote, die sich nach Port Said geflüchtet hatten, 
im Dock in Reparatur. 
Eine Erklärung der japanischen Regierung. 
Wenn es noch eines Beweises dafür bedurft hätte, daß unser ehemaliger 
Vetter jenseits des Kanals es gewesen ist, der Japan in den Krieg mit 
Deutschland hineingehetzt hat, so ist er jetzt in der unzweideutigsten Form 
erbracht. Dem „Lokal-Anzeiger" meldet ein Privattelegramm: 
Rotterdam, 6. September, 12 Uhr 10 Min. mittags. Aus 
Tokio wird gemeldet: Die außerordentliche Sitzung des Parlaments wurde 
gestern eröffnet. Der Minister des Aeußern gab eine Uebersicht der Ereig- 
nisse, welche zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen Japans mit 
Deutschland und Oesterreich-Ungarn geführt hätten. Anfang August, sagte 
der Minister, rief England, kraft der Bedingungen des Bündnisses, Japans 
Assistenz an, weil deutsche Kriegsschiffe Englands und Japans Handel be- 
drohten und Kiantschou sich zu kriegerischen Operationen vorzubereiten 
schien. 
Die Angst der Antwerpener. 
Rotterdam, 5. September. Nach einer Privatmeldung des „Berl. 
Tageblatt“ aus Terneuzen in Seeländisch-Flandern fahren seit den letzten 
Tagen unaufhaltsam Schiffe mit Flüchtlingen aus Antwerpen die Wester- 
schelde hinab. Antwerpen wird allmählich auch vom Westen isoliert. Die 
Fesstung Termonde ist gefallen, nachdem die Belgier die Brücke gesprengt und 
zurn Teil verbrannt haben. Die Stadt brennt an einigen Stellen. Heute 
warf ein deutsches Flugzeug zwei Bomben auf Gent. Die Bevölkerung 
flüchtet nach Ostende. Gestern warf ein Flugzeug eine Bombe auf Eccolo. 
Unzählige Flüchtlinge kommen nach Seeländisch-Flandern, wo der Geschütz- 
donner vernehmbar ist. 
Ich höre aus zuverlässiger Quelle, und zwar von einem eben aus Ant- 
werpen geflüchteten Holländer, daß die Panikstimmung dort auf das höchste 
gestiegen sei. Bei jedem verdächtigen Laut flüchten die Einwohner in die 
Keller aus Furcht vor einem neuen Zeppelin-Besuch. Es herrscht eine ner- 
vöse Spionenfurcht. In den Gärten kauern Gendarmen, um etwaige Spione 
bei Lichtsignalen aus den Hinterfenstern zu ertappen. Die Belgier durch- 
stachen den Löwenschen Kanal, um eine Ueberschwemmung herbeizuführen. 
Nach dem Londoner „Daily Graphic“ ist ein nicht genanntes Schiff 
der englischen Flotte aus dem Gefecht bei Helgoland zurückgekehrt und zeigte 
vierzehn größere, mit Holz verdeckte Löcher. Die Panzerplatten sind ver- 
bogen. Das erste deutsche Geschoß traf eine Dynamomaschine. Weitere 
Schüsse fegten die Schornsteine hinweg und zerstörten Kanonen. Ein 
Geschoß drang in die Offizierskajüte.
	        
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