Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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auf die hiesigen Reedereien gemacht. Der Verlust wird zweifellos eine 
weitere Einschränkung des Handels zwischen Schweden und der englischen 
Ostseeküste mit sich bringen. 
Die „Frankfurter Zeitung“ meldet weiter aus Stockholm, daß der 
norwegische Dampfer „Fri“ in den englischen Gewässern bei Blyth mehr- 
fach schwimmende Minen gesehen habe. Die Mannschaft erkläre, daß 
die Schiffahrt bei schlimmer See und Nebel unmöglich sei. 
Der Zustand der Stadt Löwen. 
Vier Fünftel gerettet. 
Frankfurt a. M., 8. September. 
Der Sonderberichterstatter der „Frankfurter Zeitung“ meldet aus 
Aachen: Bei eingehender Besichtigung Löwens konnte ich mich über- 
zeugen, daß die Stadt zu vier Fünftel unversehrt ist. Die Anzahl der zer- 
störten Häuser überschreitet schwerlich einhundertundfünfzig. Vor allem 
das schöne, gotische Rathaus, das durch Baugerüste für die im Gang be- 
findlichen Restaurationsarbeiten doppelt leicht entzündbar schien, ist durch 
die Anstrengung der deutschen Soldaten vollständig unbeschädigt erhalten 
worden. Man sprengte Lichtungen in die angrenzenden Häuserblocks, 
um das Rathaus zu isolieren. Von der gegenüberliegenden Kathedrale 
ist, vom Flugfeuer angesteckt, nur der Dachstuhl abgebrannt. Das Innere 
ist bis auf einige kleine Löcher in den Gewölbedecken unbeschädigt. Weder 
die Gemälde noch der Kirchenplatz haben gelitten. Während des Brandes 
hatten die deutschen Offiziere Altargemälde von Dirk Bouts und von 
flnne van Weyden und andere ins Rathaus gebracht, wo sie sich jetzt 
efinden. 
Bedauerlicherweise konnte die ebenfalls durch Flugfeuer in Brand 
geratene Bibliothek nicht gerettet werden; aber das ist der einzige un- 
ersetzliche Verlust. Die zerstörten Häuser sind zum größten Teil moderne 
Bauten ohne künstlerische und historische Bedeutung. Die gotischen 
Universitätshallen sind äußerlich erhalten. Am stärksten betroffen ist die 
Bahnhofsstraße mit den Seitengäßchen, die Straße von Namur und Tirle- 
mont und andere. Man sieht überall, daß es sich nur um die Häuser 
handelte, aus denen geschossen wurde. Denn in jeder Straße blieben 
Häuser stehen. Nach der Rückkehr fängt man an, sich wieder dem ge- 
wohnten Leben hinzugeben. Im Einverständnis mit den Militär- 
behörden nimmt die Stadtverwaltung die Wiederherstellung der öffent- 
lichen Dienste in Angriff. 
Das Eiserne Kreuz 1. Klasse für Prinz Eitel Friedrich. 
Oldenburg i. Gr., 8. September. Prinz Eitel Friedrich von 
Preußen, der Schwiegersohn des Großherzogs von Oldenburg, hat das 
Eiserne Kreuz erster Klasse erhalten, weil er besondere Tapferkeit be- 
wiesen hat im Ansturm mit seinem Regiment gegen feindliche Artillerie. 
Kleine Kriegsnachrichten. 
Ein Kaisertelegramm an die Söhne der roten Erde. 
Münster i. W., 8. September. 
Oberbürgermeister Jungeblodt richtete an dem Tage, an dem die 
Kaiserparade in Münster stattfinden sollte, namens der Stadt Münster 
an den Kaiser ein Ergebenheitstelegramm. Darauf traf folgende Drahi- 
antwort ein:
	        
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