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Der Kaiserliche Dank an die dritte Armee.
Telegramm des Kaisers an den König von Sachsen.
Dresden, 8. September.
Die Sächsische Staatszeitung meldet: Seine Majestät der Kaiser hat
an Seine Majestät den König unter dem 7. September folgendes Tele-
gramm gerichtet:
Ich habe heute dem Generalobersten v. Hausen folgendes telegraphiert:
Seit Beginn des Krieges hat die dritte Armee durch anstrengende
Märsche und vieltägige, verlustreiche, noch andauernde Kämpfe mit
feindlichen Truppen und verräterischen Landeseinwohnern große Er-
folge erreicht und es allen anderen Armeen an Ausdauer und Tapferkeit
Kleichgetan Es ist Mir ein Herzensbedürfnis, Ihnen und Ihren braven
kupden Meine höchste Anerkennung und Meinen kaiserlichen Dank
auszusprechen. Ich ersuche Sie, dies Ihrer Armee bekanntzugeben.
Es gereicht Mir zu besonderer Freude, Dir dies mitzuteilen.
Wilhelm.
Englands Völkerrechtsbruch in Aegypten.
Wien, 8. September. Das „Fremdenblatt" schreibt: Es bestätigt
sich, daß die en glischen Mititärbehörden in Aegypten die Vertreter Oester-
reich-Ungarns #And Deutschlands aufgefordert haben, Aegypten unverzüg-
lich zu verlassen. Die beiden Diplomaten protestierten daraufhin gegen
diese Verfügung, die schon deshalb als völkerrechtswidrig erscheint, weil
Aegypten ausdrücklich seine Neutralität erklärt hat, ganz abgesehen davon,
daß eine solche Maßnahme nur von dem der ürkei tributären Khedive
ausgehen könnte. Uebrigens ist es besonders charakteristisch, daß die Neu-
tralitätserklärung Aegyptens auf Andrängen Englands erfolgt ist, dessen
Militärbehörden nun eine derartige flagrante Völkerrechtsverletzung ver-
üben. Dieses Vorgehen Englands, das sich so gerne als Hüter inter-
nationaler Abmachungen aufspielt und einen angeblichen Völkerrechtsbruch
Deutschlands sogar für seine Kriegserklärung benützte, reiht sich würdig
an die Kette ähnlicher Akte der englischen Regierung im bisherigen
Verlauf des Krieges an.
Die Verlufste des „Pathfinder“.
London, 8. September. Die Verluste des Kreuzers „Pathfinder“
betragen vier Tote, dreizehn Verwundete und 243 Vermißte, also bei
268 Mann Gesamtbesatzung nahezu alles, was an Bord war.
Die englischen Verluste bei Helgoland.
Es stellt sich jetzt heraus, daß der englische Kreuzer, der vor Helgo-
land zuerst mit unseren Schiffen ins Gefecht geriet, nicht der „Amethyst"“,
sondern der erst am 25. Oktober 1913 vom Stapel gelaufene und erst
kürzlich in Dienst gestellte moderne 3600 Tonnen große Panzerdeckkreuzer
„Arethusa“ war. Die „Arethusa“ hat im Kampf sehr schwere Beschädi-
gungen erlitten, die schwierig zu reparieren sein werden. Unter anderem
ist ein Schuß unterhalb des 51-Mm.-Panzerdecks in den Maschinenraum
gedrungen und hat die mit Oel gespeisten Browmn-Curtis-Turbinen, die
dem Schiff eine Geschwindigkeit von 30 Knoten in der Stunde verliehen,
so beschädigt, daß die „Arethusa“ sich nur noch mit 10 Knoten Fahrt in
den Hafen Sheerneß zurückziehen konnte. Auch die englischen Torpedo-