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wieder zurück. Als sich abends die Nachricht verbreitete, daß deutsche
Truppen herannahen, entstand unter den Russen eine fürchterliche Panik.
In großer Hast und Unordnung verließen sie die Stadt. Die russische In-
fanterie hielt sechs Werst hinter Radom. Als sich nun russische Kavallerie-
patrouillen zeigten, glaubten fie, es sei der Feind und begrüßte sie mit
einem Hagel von Geschossen. Es gab viele Tote und Verwundete. Neun
verwundete Pferde kehrten am 28. ohne ihre Reiter in die Stadt zurück.
Der deutsche Kommandant ließ sofort 18 politische Häftlinge frei, darunter
zwei Frauen.
Hindenburgs Dank.
Dem Mahgistrat der Stadt Magdeburg ist auf sein Glückwunschschreiben
an den Sieger von Tannenberg folgendes Schreiben zugegangen:
„. . . . 3. September 1914. Dem Magistrat der Stadt Magdeburg
danke ich herzlich für die freundlichen Glückwünsche zu meinem Erfolg, den
ich nächst Gott dem Herrn den hervorragenden Marschleistungen und der
glänzenden Tapferkeit der mir anvertrauten Truppen verdanke. Bis jetzt
find über 90 000 Gefangene abtransportiert. Oft und gern denke ich an
die schöne Magdeburger Zeit zurück. Mit größter Hochachtung
v. Hindenburg,
Generaloberst, Oberbefehlshaber im Osten.“
Dum-Dum-eschosse in Berlin.
An Berliner amtlicher Stelle sind heute Proben der Dum-Dum-
Geschosse eingetroffen, die entgegen allen Ableugnungen von Franzosen und
Engländern in dem gegenwärtigen Kriege verwendet werden. Die Ge-
schosse sind zu je 6—8 Stück in ziemlich starkes grünes Papier eingepackt,
wie es zur Packung schwerer Gegenstände verwendet wird. Das Paket,
das nur lose verschnürt ist, trägt auf der Außenseite zwei Stempelvermerke
in der hier folgenden Form:
ETUIS MEL B MEI.
POUDRE BF AM MEI.
AVIS 1914 3
CARTOUCEES
J DE 7 AND Mi 1906
LOT" 121
Die Vermerke sind offenbar mit Gummistempel auf das Paket auf-
gedrückt worden. Die Geschosse sind zum Teile echte Dum-Dum, das heißt
fabrikmäßig hergestellt, zum Teil aber auch solche, die erst nachträglich für
eine Dum-Dum ähnliche Wirkung hergerichtet wurden. Die ersteren
tragen keine Kupferhülle, haben keine Spitze, sondern haben vorn ein etwa
zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser zählendes und etwa fünf Zenti-
meter tiefes Loch. Die letzteren tragen wohl eine Kupferhülle, sind aber
unterhalb der Spitze eingekerbt und die Spitze selbst ist abgeschrägt.
Die Wirkung der beiden Geschoßarten ist natürlich eine fürchterliche.
Denn während die normalen Geschosse glatt durchschlagen, reißen die Dum-
Dum-eschosse die Wunden weiter auf und verursachen furchtbare
Schmerzen. Die nach Berlin gesandten Dum---Dum-Pakete stammen aus
