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dem eroberten Montmédy, wo fie zu Tausenden von unseren Truppen vor-
gefunden wurden. Gegenüber diesen nicht mehr abzuschwächenden Beweisen
der Barbarei der beiden „Kulturnationen“ Engländer und Franzosen kann
jedes Dementi nur Hohnlachen und höchste Erbitterung erwecken. (B. Z.
am Mittag.)
Neue schwere Verluste der Serben.
Budapest, 9. September. (Frankf. Ztg.) Eine aus etwa
1500 Mann bestehende Abteilung der bei dem Kampfe von Mitrowitza zer-
sprengten Serben wurde nach kurzem Gefecht teils getötet, teils gefangen
genommen.
Der Kaiser zum Fall von Maubeuge.
Danzig, 8. September. Ein vom Kaiser über den Fall von Mau-
beuge an die Kaiserin nach Danzig gelangtes Telegramm schließt, wie der
Oberpräsident mitteilt, mit den Worten:
„Grüße mir die braven ostpreußischen Verwundeten, Gott hat
wieder sichtlich geholfen.“
Samoa von den Engländern besetzt.
W.T.B. Berlin, 8. September. Nach nunmehr eingetroffenen
zuverlässigen Meldungen ist Samoa am 29. August von den Engländern
ohne Kampf besetzt worden.
Steckbrief hinter dem früheren Colmarer Bürgermeister.
Straßburg, 8. September. Die Straßburger Staatsanwaltschaft erließ
gegen den in das französische Heer übergetretenen Bürgermeister Blumen-
thal in Colmar einen Steckbrief wegen Betruges und Unterschlagung zum
Nachteil der Colmarer Stadthauptkasse. (Nat.-Ztg.)
Der Kaiser und der König von Sachsen.
Dresden, 9. September. Zwischen dem König und dem Kaiser
hat folgender Telegrammwechsel stattgefunden:
Seiner Maoajestät dem Kaiser im Felde. Ich und mein Volk begleiten
die Kämpfe und Siege der deutschen Wacht im Osten mit unseren heißesten
Wünschen. In solcher Anteilnahme hat meine Regierung dem Dankes-
opfer des deutschen Volkes für die treue Ostmark 250 000 Mark über-
wiesen. Gott führe unsere tapferen Truppen auch weiterhin zum Siege.
1 Friedrich August.
Seine Majestät dem König von Sachsen, Wachwitz.
Die hochherzige Beteiligung Deines treuen Sachsenvolkes an dem
vaterländischen Dankesopfer für die schwer heimgesuchten Ostpreußen hat
Mich tief gerührt. Dir und Deiner Regierung Meinen innigsten Danl
dafür. Welch erhebendes Bild! Die deutschen Stämme Schulter an
Schulter im blutigen Kampfe gegen die Feinde des Vaterlandes uner-
schütterlich zusammenstehend, hinter den Schlachtfeldern Hand in Hand
bemüht, gemeinsam die traurigen Folgen des Krieges zu lindern und aus-
zualeicher Ein Volk, von solchem Einheitswillen zum Siege und zum
ortwirken für deutsche Kultur und deutsches Wesen erfüllt, darf des Bei-
standes des. Allmächtigen Lenkers der Schlachten und der Geschicke der
Menschheit gewiß sein und kann nicht untergehen unter dem Neide und
Hasse seiner Gegner. Wilhelm, I. R.