Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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die sich von der glänzenden Gesundheit des Kaisers täglich überzeugen 
können. Kaiser Franz Josef, welcher unermüdlich die Regierungsgeschäfte 
besorgt und Audienzen erteilt, empfing beispielsweise gestern nachmittag 
den Grafen Berchtold in längerer Audienz. 
Die große Schlacht an der Marne. 
Haag, 8. September. Nach einer Meldung der Havas-Agentur ist 
auf der Linie Auteuil-Meaux-Sézanne und Vitry le Francois eine 
Schlacht im Gange. Die französisch-englischen Truppen haben die Offen- 
sive ergriffen und es wird auf der ganzen Front gekämpft. 
Paris, 8. September. (Amtliche Meldung.) Der französische Ge- 
neralissimus hat an die Truppen folgenden Tagesbefehl erlassen: Es ist 
jetzt nicht mehr der Augenblick, rückwärts zu schauen, sondern anzugreifen, 
den Feind zurückzudrängen und das gewonnene Terrain, koste es, was es 
wolle, zu behaupten. 
Erwerb deutscher Schiffe durch die Vereinigten Staaten? 
(Telegraphischer Bericht.) 
London,, 7. September. Das amerikanische Staatsdepartement 
(Ministerium des Aeußern) hat die Mitteilung erhalten, daß England 
keinen Einspruch gegen die Erwerbung deutscher Schiffe erheben wird, 
obwohl es prinzipiell sein Einspruchsrecht aufrecht erhält, und daß es 
sich auf die Versicherungen des Präsidenten verläßt, daß die Schiffe nur 
in unbestreitbar neutralem Handel Verwendung finden. 
Eine Mahnung des Antwerpener Bürgermeisters. 
Das „Antwerpener Handelsblad“ bringt in der Form eines Lobes 
über das ruhige und besonnene Verhalten der Bürger eine ernste Mah- 
nung an die Einwohner. Es heißt darin: 
„Wenn jemals in Antwerpen das Aergste geschehen sollte und 
unsere Stadt jemals das Los von Lüttich und Brüssel erfahren müßte, 
dann haben wir das volle Vertrauen, daß unsere Bevölkerung dieselbe 
Ruhe und dieselbe Kaltblütigkeit wie bisher an den Tag legen wird. 
Damit hat die Obrigkeit eine Garantie, daß unsere Stadt in Sicher- 
heit ist. Eine Bevölkerung, die diese Haltung an den Tag legt, sichert 
das Fortbestehen, das unangetastete Fortbestehen ihrer Stadt auch 
unter den schwierigsten Umständen. Die Bevölkerung beugt damit 
Unordnung und unverzeihlichem Leichtsinn vor, der sonst gar zu leicht 
die furchtbarsten und entsetzlichsten Folgen nach sich ziehen kann.“ 
Weiter heißt es: „Ruhe, Besonnenheit, Kaltblütigkeit, das sind die 
schönen Tugenden, die unsere Bevölkerung in dieser schwersten Stunde 
ihrer Geschichte kennzeichnen. Wenn wir die auch weiterhin zeigen 
werden, dann retten wir, was auch kommen möge, nicht allein unsere 
Stadt, sondern wir werden auch am besten dazu beigetragen haben, 
unsere Nationalität zu retten.“ 
Die Kaiserin in Westpreußen. 
W.T. B. Danzig, 9. September. Die Kaiserin stattete mit der 
Prinzessin August Wilhelm heute vormittag dem städtischen Kranken- 
hause, das ziemlich stark mit Verwundeten belegt ist, einen sehr langen 
Besuch ab, bei dem sie auch den sonstigen Kranken Trost spendete. Am 
18“
	        
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