Politik, aber es kann nicht dem Interesse anderer Mächte entsprechen,
unter den gegenwärtigen Umständen das Gebiet der Herausforderung
zu erweitern, und wir hegen die starke Hoffnung, daß England im
Stande sein wird, seine Stellung als Sammelpunkt für die, die den
Frieden in Europa wünschen, zu behaupten.
Die Saltung Japans.
Wien, 1. August. Das Wiener K. K. Telegr. Korresp.-Bureau
erhält von besonderer Stelle folgende Meldung aus Tokio: Die Zeitung
„Nishinishi“ schreibt, Japan müsse eventuelle Schwierigkeiten Rußlands
unbedingt zur Regelung der mandschurisch-mongolischen Frage aus-
nutzen. Gestern fand ein längerer Ministerrat statt.
Frankreichs Antwort.
Telegramm des Kaiserlichen Botschafters in Paris an den Reichs-
kanzler vom 1. August 1 Uhr 5 Minuten nachmittags:
Auf meine wiederholte bestimmte Frage, ob Frankreich im Falle
eines russisch-deutschen Krieges neutral bleibe, erklärte der Minister-
präsident mir, daß Frankreich das tun werde, was seine Interessen ihm
geböten.
Der russische Botschafter erhält seine Pässe.
Berlin, 2. August 1914, 12 Uhr 20 Minuten.
edem russischen Botschafter v. Swerbejew sind die Pässe zugestellt
worden.
Deutsche Kriegserklärung an Rußland.
Kopenhagen, 2. August.
Ritzaus Bureau meldet aus Petersburg vom 1. August:
Der deutsche Botschafter hat um 7 Uhr 30 Min. abends im Namen
seiner Regierung dem russischen Minister des Auswärtigen die Kriegs-
erklärung übermittelt.
Der Krieg ist durch die Russen begonnen.
Berlin, 2. August.
Nachdem die Kunde von der allgemeinen russischen Mobilmachung
hierher gelangt war, ist der deutsche Botschafter in Petersburg beauftragt
worden, die russische Regierung aufzufordern, die Mobilmachung gegen
uns und unserm österreichischen Bundesgenossen einzustellen und hier-
über eine bündige Erklärung binnen zwölf Stunden abzugeben. Dieser
Auftrag ist nach Meldung des Grafen Pourtalès in der Nacht vom
31. Juli zum 1. August um Mitternacht ausgeführt worden. Falls die
Antwort der russischen Regierung eine ungenügende sein sollte, war der
deutsche Botschafter ferner beauftragt, der russischen Regierung zu er-
klären, daß wir uns als mit Rußland im Kriegszustand befindlich
betrachteten. Die Meldung des Botschafters über die Antwort der russi-
schen Regierung auf unsere befristete Anfrage ist-hier nicht eingelaufen,
ebensowenig eine Nachricht über die Ausführung des zweiten Auftrages,
obwohl wir konstatiert haben, daß der russische Telegraphenverkehr noch
funktioniert. Dagegen sind in dieser Nacht bis 4 Uhr früh beim Großen
Generalstabe folgende Meldungen eingegangen: