Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

— 296 — 
Aus gleicher Quelle wird auch von Toten und Verwundeten in 
Kamerun berichtet. Eine amtliche Bestätigung liegt bisher nicht vor. 
Zwei russische Großfürsten gefallen. 
W.T. B. Paris, 11. September. 
Dem „New Vork Herald“ zufolge sind in der Schlacht bei Gum- 
binnen, in der das russische Gardekorps große Verluste hatte, die Groß- 
fürsten Johann und Oleg Konstantinowitsch gefallen. 
Ein Tagesbefehl des Generalobersten v. Bülow. 
Hannover, 11. September. 
Generaloberst v. Bülow erließ nach den siegreichen Kämpfen vom 
26. August folgenden Tagesbefehl an seine Truppen: 
„Seine Moajestät der Kaiser hat mir noch am Vorabend der 
Schlacht von St. Quentin seine vollste Zufriedenheit mit den bisherigen 
Leistungen der .. Armee ausgesprochen. Ich bringe diese Aller- 
höchste Anerkennung gern zur Kenntnis meiner braven Truppen. Es 
ist gekommen, wie ich auch zu Beginn dieses Krieges sagte. Ich habe 
Großes von Euch gefordert und Ihr habt es geleistet. Zwei starke 
Festungen habt Ihr unter entscheidenden Leistungen unserer vortreff- 
lichen Fußartillerie und der braven Pioniere mit staunenswerter 
Schnelligkeit bezwungen. In der zweitägigen Schlacht bei Namur habt 
Ihr die Belgier und Franzosen aufs Haupt geschlagen. In rastloser 
Verfolgung habt Ihr den Feind vor Euch hergetrieben und dabei noch 
den Engländern Schläge versetzt, die diese übermütigen Gesellen so bald 
nicht vergessen werden. Alle Waxfen haben an Tapferkeit und Aus- 
dauer miteinander gewetteifert. Reich war die Beute: 6 Fahnen, 59 
Geschütze, 55 Maschinengewehre, 6800 Waffen, 80 Fahrzeuge, 10 400 
Gefangene sind in Eurer Hand. Groß waren auch die Opfer. Ruhm 
und Ehre allen denen, die mit ihrem Blut die Treue gegen ihren 
Allerhöchsten Kriegsherrn besiegelt haben. Soldaten, ich danke Euch 
für das, was Ihr vollbracht habt. Vorwärts! hieß bisher Eure Losung. 
Sie soll auch weiter unverändert sein. 
28. August 1914. v. Bülow. 
Gefährliche Wühlarbeit in Brüssel. 
Es scheint, daß es all des Elends in Belgien noch nicht genug ist, 
um dem betörten Volke die Augen zu öffnen über die Verbrecher im 
Lande, denen es ein allzu williges Ohr geliehen hat. Es scheint, daß 
diese gewissenlosen Verhetzer des Volkes, Agenten fremder Interessen, 
auch Brüssel ein ähnliches Schicksal wie Löwen bereiten wollen. Vor 
uns liegt die Abschrift eines noch am 5. September in Brühssel ver- 
breiteten geheimen Flugblattes, dessen Wortlaut folgender ist: 
Letzte Kriegsnachrichten: 
Aus der „Times“ vom 29. August: Die Russen rücken auf Berlin 
vor, sie stehen 50 Kilometer davor; Marsch der Russen auf Danzig. 
Aus der „Times“ vom 29. August: Die Serben besetzen Wien; groß- 
artige Begeisterung in Serbien; Aufstand in Oesterreich; die Tschechen 
meutern und erschießen ihre Offiziere.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.