Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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kommen, wo jeder erhält, was ihm zukommt. Gottes mühlen mahlen 
langsam, aber sicher.“ (Tag, 14. Sept.) 
Poincaré an Wilson. 
(Telegramm unseres Korrespondenten.) 
Genf, 13. September. Präsident Poincaré hat gestern ein Tele- 
gramm an den Präsidenten Wilson gesandt, in dem er die deutsche Be- 
hauptung, Frankreich erzeuge fabrikmäßig Dumdumgeschosse, für eine Ver- 
leumdung erklärt. Poincaré geht aber nicht auf eine Anregung amerika- 
nischer Regierungsorgane ein, daß eine Kommission mit der Feststellung 
der Tatsachen betraut werde. („Tag“, 14. September.) 
Die Russen in Ostpreußen vollständig geschlagen. 
Großes Hauptquartier, 12. September. (W.T.B.) 
Die Armee des Generalobersten v. Hindenburg hat die russische Armee 
in Ostpreußen nach mehrtägigem Kampf vollständig geschlagen. Der Rück- 
zug der Russen ist zur Flucht geworden. Generaloberst v. Hindenburg hat 
in der Verfolgung bereits die Grenze überschritten und meldete bisher über 
10 000 unverwundete Gefangene, etwa 80 Geschütze. Außerdem Maschinen- 
ewehre, Flugzeuge, Fahrzeuge aller Art erbeutet. Die Kriegsbeute steigert 
ch fortgesetzt. 
Der Generalquartiermeister v. Stein. 
Der Jubel in Königsberg. 
Königsberg i. Pr., 13. September. Die Botschaft vom endgül- 
tigen Siege des Generalobersten v. Hindenburg über die Russen erregt 
überall in der Bevölkerung den größten Enthusiasmus. Die Glocken läuten, 
und alle Häuser sind beflaggt. In der Schloßkirche, dem historischen Schau- 
platz der preußischen Königskrönungen, die bis auf den letzten Platz gefüllt 
war, gedachte der Generalsuperintendent Schoettler in einer zündenden An- 
sprache des Sieges. Viele Flüchtlinge kehren bereits heute in ihre 
Heimatorte zurück. (Berl. Tageblatt.) 
Die Serben über die Save zurückgeworfen. 
Budapest, 13. September. Die Blätter melden aus Bukovar: Der 
Stadtrat von Semlin hat an die Redaktion des Blattes „Srijemsti Novine“ 
folgendes Telegramm gerichtet: „Nach einer Meldung des hiesigen Militär- 
kommandos ist jede Gefahr bezüglich der Stadt Semlin geschwunden, indem 
unsere Truppen die Serben auf der ganzen Linie über die Save zurück- 
gedrängt haben.“ Das Essegger Blatt „Drau“ meldet auf Grund der amt- 
licherseits erteilten Aufklärungen, der Einbruch der höchstens zehn= bis fünf- 
zehntausend Mann betragenden serbischen Abteilungen in Syrmien könne 
als nichts anderes betrachtet werden als ein Versuch, zu beunruhigen. 
Oesterreich-Ungarn besitze, wie die Vernichtung der Timokdivision bei 
Mitrowitza beweist, in Syrmien genügend Truppen, um diese Angriffe 
zurückzuwerfen. Es müsse betont werden, daß die Behörden im Semlin, 
Mitrowitzt und Numa tadellos arbeiten. (Post, 14. Sept.) 
Herr v. Bethmann Hollweg an Asquith. 
Was England im Namen der Freiheit tat. — Die Aufgabe des deutschen 
Schwertes. « 
Kopenhagen, 13. September. Ritzaus Bureau hat vom Reichs- 
kanzler Dr. v. Bethmann Hollweg nachstehende Mitteilung empfangen:
	        
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