Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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In Belgien ist heute ein Ausfall aus Antwerpen, den drei belgische 
Divisionen unternahmen, zurückgeworfen worden. 
In Ostpreußen ist die Lage hervorragend gut. Die russische Armee 
flieht in voller Auflösung. Bisher hat sie mindestens 150 Geschütze und 
20 000 bis 30 000 unverwundete Gefangene verloren. 
Der Nat für Landesverteidigung in Antwerpen. 
Die „Berl. N. Nachr.“ vom 14. September melden: 
Aus Antwerpen wird, nach einer Meldung von der holländischen 
Grenze, berichtet, daß in den im Festungsbereich liegenden Dörfern die 
Bauern vielfach von den einquartierten belgischen Soldaten Wucherpreise 
für Lebensmittel fordern. Das Vorgehen gegen die Deutschen und Oester- 
reicher, die noch für die Rache der belgischen Regierung erreichbar sind, wird 
verschärft. Von der Ausweisung sollten diejenigen verschont bleiben, deren 
Söhne im belgischen Heere dienen; auch sie müssen jetzt weichen, und das 
Handelsblaad von Antwerpen meint, es sei die höchste Zeit für eine solche 
„Säuberung“, bei deren Durchführung die Bevölkerung die Behörden 
unterstützen möge. Eine deutliche Aufforderung zur Angeberei und Volks- 
justiz in dem ohnehin stets leidenschaftlich aufwallenden Antwerpen! 
Aus Ostende wußte die Reutersche Telegraphenagentur folgendes zu 
berichten: „Ein königlicher Erlaß hebt das Amt eines Festungsgouverneurs 
für Antwerpen auf. Der bisherige Inhaber wird Mitglied eines neu- 
gebildeten Rates für Landesverteidigung, der unter dem Vorsitz des Königs 
steht und dem ferner angehören: General Ritter de Selliers de Movanville, 
der von seiner Stellung als Generalstabschef entbunden wird, der Adjutant 
des Königs, General Jungbluth, und einige andere Offiziere verschiedener 
Grade. Auch der Unterchef des Generalstabs ist von seinem Amt entbunden 
und findet anderweitige Verwendung. 
Stillstand der Schlacht bei Lemberg. 
Der Bericht des sterreichischen Generalstabs. 
Wien, 13. September. (W.T.B.) Amtlich wird bekannt gegeben: 
In der Schlacht bei Lemberg gelang es unseren an und südlich der 
Grodeker Chaussee angesetzten Streitkräften, den Feind nach fünftägigem 
harten Ringen zurückzudrängen, an zehntausend Gefangene zu machen und 
zahlreiche Geschütze zu erbeuten. Dieser Erfolg konnte jedoch nicht voll aus- 
genutzt werden, da unser Nordflügel bei Rawaruska von großer Uebermacht 
bedroht ist und überdies neue russische Kräfte sowohl gegen die Armee 
Dankl als auch in dem Raum zwischen dieser Armee und dem Schlachtfeld 
von Lemberg vordrängen. Angesichts der sehr bedeutenden Ueberlegenheit 
des Feindes war es geboten, unsere schon seit drei Wochen fast ununter- 
brochen heldenmütig kämpfenden Armeen in einem guten Abschnitt zu ver- 
sammeln und für weitere Operationen bereitzustellen. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: 
Hoefer. 
Englischer Kleinkrieg in unsern Kolonien. 
W.T. B. Berlin, 13. September. Ueber Kämpfe in den deutschen 
Kolonien liegen wieder verschiedene englische Meldungen vor. In Kamerun 
sind danach drei englische Offiziere gefallen und mehrere Mannschaften ver- 
wundet worden. Einzelheiten werden über diesen Zusammenstoß merk- 
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