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und tüchtig in ihrem Beruf und freundliche Pfleger. Mit einem Wort,
man sieht, daß in Deutschland alles in menschenfreundlichster und groß-
zügigster Weise eingerichtet ist. Zögere nicht, den Inhalt dieser Karte öffent-
lich zu verbreiten, damit man, was in unseren Kräften steht, bei uns an
den deutschen Gefangenen vergelten kann, was hier an uns geschieht, denn
auch sie haben doch nur ihre Pflicht und Schuldigkeit getan wie wir allel
Zeige diesen Brief Vater. Mit 1000 K. usw. R. L.
Ein englischer Soldat, der nur mehr mit der Interpunktion auf Kriegs-
fuß steht, schreibt aus der Gefangenschaft nach Haus:
Meine liebe Frau! Etben einige Zeilen, damit du weißt, daß es mir
Gott sei Dank gut geht ich hoffe daß du diese Postkarte erhältst aber obwohl
ich sie absende bin ich sehr zweifelhaft über ihr endgültiges Schichsal bei
meinem ersten Kampf wurde ich verwundet und fiel in die Hände des
Feindes so bin ich jetzt ein Gefangener und erwarte es so lange zu sein bis
der Krieg vorbei ist aber man ist sehr gut zu uns man behandelt uns
sehr sorgfältig und tut alles was man kann für unsere Bequemlichkeit er-
warte keine Postkarten mehr da ich keine mehr schreibe Küsse für Michael
und beste Grüße an dich Tom. (Tägl. Rundschau, 15. Sept.)
Eine Abordnung bei General Gallieni.
Mailand, 14. September. Secolo läßt sich aus Paris über
Bordeaux melden: Die Führer des Arbeitersyndikats habei bei der Mili-
tärbehörde um einen Empfang nachgesucht, der ihnen auch am letzten
Donnerstag bewilligt worden ist. Sie unterbreitkten dem General Gallieni
die Bitte des Arbeitersyndikats um Abwendung eines großen Unglücks für
die Zweimillionenbevölkerung Paris' im Falle eines weiteren Vordringens
der Deutschen. Ihr Ersuchen gipfelte in der Schlußforderung einer Nicht-
verteidigung Paris' und Erklärung Paris zur offenen Stadt. Der General
erwiderte der Deputation, daß für ihre Bitte nicht er, sondern die Regierung
in Bordeaux zuständig sei, deren Befehle er lediglich durchführe. Der
General warnte jedoch vor Kundgebungen der Syndikalisten in der Pariser
Arbeiterschaft, für den Fall, daß die Regierung auf ihren Befehl der Ver-
teidigung Paris'“ bestehen bleibe. Der Deputation wurden auf ihrem Wege
von und zur Präfektur stürmische Kundgebungen des niederen Volkes
bereitet. (Nat.-Ztg.)
Ein englischer Gesandter als Verleumder der deutschen Truppen.
Die „Nordd. Allg. Ztg.“ vom 15. September berichtet halbamtlich:
Ein Telegramm aus dem Haag meldet, die dortige englische Gesandt-
schaft habe der holländischen Presse mitgeteilt, daß die deutschen Truppen
vollkommen demoralisiert seien. Sie plünderten alle französischen Ort-
schaften, die sie erreichten, und sie betränken sich.
Die holländischen Zeitungen, deren Vertreter Gelegenheit haben, sich
aus eigener Anschauung ein Urteil über die Haltung der deutschen Truppen
zu bilden, werden durch diese Täuschungsversuche eines englischen Diplo-
maten nicht irregeführt werden. Wir legen aber Verwahrung dagegen ein,
daß der Gesandte einer gegen Deutschland Krieg führenden Macht seine
völkerrechtliche Immunität in der Hauptstadt eines neutralen Landes miß-
braucht, um gegen das deutsche Heer Schmähungen zu verbreiten.