Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

Belgien gibt seine Niederlage zu. 
Das siegreiche Gefecht der deutschen Truppen gegen die Besatzung von 
Antwerpen wird nunmehr auch von amtlicher belgischer Seite zugegeben. 
Aus Rotterdam wird gemeldet: Eine amtliche belgische Mitteilung 
besagt, daß die belgische Antwerpener Armee sich nach viertägigem Kampfe 
vor dem übermächtigen Gegner auf Antwerpen zurückgezogen habe. Die 
Verluste seien beträchtlich gewesen und zeigen, daß der Kampf erbittert 
gewesen sei. (Post, 16. Sept.) 
Indische Truppen in Frankreich? 
Von ihrem Mitarbeiter in Coppet (Südfrankreich) wird der „Neuen 
Züricher Zeitung“ geschrieben: „Die Ankunft indischer Truppen in Mar- 
seille kann nicht mehr in Zweifel gezogen werden. Ein Bekannter, der 
Paris 24 Stunden später als ich verlassen hat, erzählt mir, er habe ver- 
schiedene Züge mit solchen Soldaten gesehen, die sich in der Richtung auf 
Paris bewegten. Nach seiner Beschreibung — er erwähnte speziell die Tur- 
bans und die schwarzen Vollbärte — dürfte es sich um Seikhs-Regimenter 
handeln. (Berl. N. Nachr., 16. Sept.) 
Präsident Poincaré als Verleumder. 
Die „Nordd. Allg. Ztg.“ Nr. 223 vom 16. September schreibt: 
Herr Poincaré soll in einem Telegramm an den Präsidenten Wilson 
die Behauptung gewagt haben, es sei Deutschland, das von Anfang des 
Krieges an Dum-Dum-Kugeln verwendet habe. Eine solche verleumde- 
rische Ausrede könnte die in dem Telegramm Kaiser Wilhelms an den 
Präsidenten Wilson enthaltenen Feststellungen nicht entkräften. Herr 
Poincaré mußte den Beweis fürseine Behauptungschuldig bleiben. Deutsch- 
land stellt der Presse wie den neutralen Staaten sein Beweismaterial 
in Gestalt der bei französischen Soldaten gefundenen und in französischen 
Festungen beschlagnahmten verbotenen Geschosse zur Verfügung. Dagegen 
hilft kein Leugnen. 
Die Schlacht von Paris bis Verdun. 
Großes Hauptquartier, 15. September, abends. 
Der auf dem rechten Flügel des Westheeres seit zwei Tagen stattfin- 
dende Kampf hat sich heute auf die nach Osten anschließenden Armeen bis 
nach Verdun heran ausgedehnt. An einigen Stellen des ausgedehnten 
Kampffeldes waren bisher Teilerfolge der deutschen Waffen zu verzeichnen. 
Im übrigen steht die Schlacht noch. 
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ordnet sich die Armee von Hinden- 
burg nach abgeschlossener Verfolgung. 
In Oberschlesien verbreitete Gerüchte über drohende Gefahr sind nicht 
begründet. (W.T. B.) 
Gegen Englands Brutalität. 
(W.T.B.) Wien, 15,. September. Die sozialdemokratische „Ar- 
beiterzeitung“ schreibt zu den Reden von Sir Charles Beresford und Lord 
Curzon: Wir dürfen nicht überhören, was diese edlen Lords hoffen und 
prophezeihen, denn aus diesen brutal gehässigen Reden erkennen wir, was 
die Zukunft des deutschen Volkes wäre, wenn die Gegner siegen und trium- 
phieren könnten. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.