Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Frankreichs Angst vor der Wahrheit. 
Rom, 15. September. 
Die Zulassung italienischer Zeitungen in Frankreich ist jetzt allgemein 
verboten. Ausgenommen vom Verbot bleiben bezeichnenderweise der 
Messagero in Rom und der Secolo in Mailand. 
Unwillkürlich muß. man da an den Nachtvogel denken, der das helle 
Licht nicht vertragen kann und sich ins Dunkel verkriecht. Diese Politik 
der Lüge wird Frankreichs Zusammenbruch nicht aufhalten. 
(Kreuzztg., 16. Sept.) 
Das Eiserne Kreuz Erster Klasse für General v. Strantz. 
Der kommandierende General des 5. Armeekorps General der In- 
fanterie v. Strantz hat das Eiserne Kreuz Erster Klasse erhalten. 
Neue Schutztruppengefechte. 
Berlin, 15. September. 
Nach einer unbestätigten Reutermeldu aus Livingstonia vom 
14. September ist eine deutsch-ostafrikanische utztruppenabteilung am 
5. September in Britisch-Nordrhodesia eingefallen und hat die Nieder- 
lassung Abercorn angegriffen. Der Angriff wurde zurückgeschlagen. 
Am 6. September wurde wieder geschossen, ohne daß ein regelrechter 
Angriff erfolgte. 
Am 9. September eröffneten die Deutschen ein Feuer mit leichten 
Feldgeschützen, die durch Maschinengeschütze zum Schweigen gebracht wur- 
den. Die Deutschen verließen ihre Stellung und befanden sich in der Nacht 
15 Meilen östlich von Abercorn. Leutnant Mac Carthy machte mit 90 
Mann und einem Maschinengeschütz einen nächtlichen Einmarsch und ver- 
folgte den Feind bis an die Grenze. 
Eine weitere Reutermeldung aus Nairobi vom 12. September be- 
richtet über Kämpfe an der Grenze von Britisch-Ostafrika und Njassaland: 
Eine deutsche Abteilung hat die Grenze bei Mohoru am Viktoriasee über- 
schritten und Karungu besetzt; sie rückt gegen Kisii vor. 
Eine andere deutsche Abteilung, die nach dem Tsovo-Fluß vorgerückt 
war, hat mit Truppen aus Bura und Mtolo-Andei ein Gefecht gehabt; 
Einzelheiten sind noch nicht bekannt. In Nairobi eingetroffene englische 
Verwundete berichten, daß die Engländer in heftigem Feuer deutscher 
Maschinengewehre gestanden und einen Bajonettangriff gemacht hätten, 
um die Maschinengewehre wegzunehmen. Der Angriff sei jedoch mißglückt. 
(Germania, 16. Sept.) 
Kanadische Hilfstruppen in England. 
Amsterdam. Die holländischen Blätter melden, daß die erste Ab- 
teilung der Hilfstruppen, die Kanada dem Reiche zu Hilfe sendet, in 
London eingetroffen ist. Die Truppen, die aus einigen Bataillonen leichter 
Infanterie und drei Batterien Feldartillerie bestehen, sind auf dem 
White-Star-Dampfer „Megantic“ von Montreal abgefahren. Die Ka- 
nadier tragen malerische rauhe Reiteruniform. In Kanada selbst haben 
sie nur Polizeidienste zu verrichten. Die kanadischen Hilfstruppen werden 
sich beeilen müssen, um noch zu rechter Zeit über den Kanal zu kommen, 
da sie sonst den Anschluß an das englische Heer nicht mehr erreichen 
werden. (Tägl. Rundschau, 16. Sept.)
	        
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