Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Japanische Hilfe gegen die aufständischen Inder! 
Amsterdam, 15. September. Das angesehene „Allgemeen Han- 
delsblad“ gibt laut „Frankf. Zeitung"“ vom 15. September folgendes als 
offizielle Mitteilung der deutschen Gesandtschaft im Haag bekannt: 
Die deutsche Gesandtschaft in Peking teilt amtlich mit: „Japan be- 
stätigte offiziell der chinesischen Regierung den Ausbruch einer Revolution 
in Indien. Japan, um militärischen Beistand gegen Indien ersucht, hat 
Hilfe zugesagt, aber unter schweren Bedingungen: Freie Einwanderung in 
den britischen Besitzungen am Stillen Ozean, eine Anleihe von 200 Mill. 
Dollar und freie Hand in China. England hat diese Bedingungen an- 
genommen. 
Eine neue belgische Infamie. 
Wie eine höhere deutsche Kommandobehörde berichtet, hat man bei 
belgischen Franktireurs Stockgewehre und Stockschirmgewehre vorge- 
funden. Der erwähnten Behörde ist eines der dem Feinde abgenommenen 
Stockgewehre vorgelegt worden. Es ist etwa 80 Ztm. lang und kann durch 
einfachen Druck auf einen Knopf abgefeuert werden. 
Die heimtückische Art dieser Waffe entspricht durchaus dem Wesen 
derer, die sie benutzen. Wir hoffen deshalb, daß unsere Truppen ein 
scharfes Augenmerk auch auf scheinbar harmlose Gegenstände in der Hand 
der fanatisierten Belgier richten werden. (Tägl. Rundschau, 16. Sept.) 
Thronrede der Königin von Holland. 
Haag, 15. September. Bei der Eröffnung der Generalstaaten 
hielt die Königin folgende Thronrede: 
Ich bin unter sehr außergewöhnlichen Umständen in Ihre Mitte 
wiedergekehrt. Wir alle sind erfüllt von dem Gedanken an den schreck- 
lichen Krieg, der in einem großen Teile der Kulturwelt wütet. Infolge- 
dessen befindet sich unser Land in einer Lage, die noch mehr als sonst 
ununterbrochene Wachsamkeit fordert. Ich kann jedoch dankbar feststellen, 
daß unsere freundschaftlichen Verhältnisse zu allen Mächten fortdauern. 
Die absolute Neutralität, die Holland beobachtet und mit allen Kräften 
handhaben wird, ist bis jetzt in keinerlei Weise verletzt worden. Die 
Königin sprach sodann ihre Befriedigung über die rasche und tadellose 
Mobilmachung des Heeres und der Marine aus und zollte der Weise, in 
der beride ihre Aufgaben erfüllen, Anerkennung. 
Sie fuhr fort: Ich bemitleide innigst das Schicksal der Völker, die in 
den Krieg verwickelt worden sind. Holland trägt opferbereit die außer- 
gewöhnlichen, ihm aufgebürdeten Lasten und empfängt mit offenen Armen 
alle Unglücklichen, die innerhalb der Landesgrenzen Zuflucht suchen. 
Obgleich das Wirtschaftsleben in allen Zweigen den Druck der Verhält- 
nisse empfindet, fängt es doch an, einige Besserung zu zeigen. Mehrere 
Erzeugnisse der Landwirtschaft und der Nahrungsmittel-Industrie finden 
erneut Absatz. Sowohl England wie Deutschland und Belgien schließen 
regelmäßig laufende Geschäfte ab. Die Kolonien sind stark beeinträchtigt 
worden durch die Desorganisation von Post, Telegraphen und Seeverkehr. 
In allen Kolonien sind Maßnahmen getroffen worden zur Wahrung der 
politischen Neutralität. Ich appelliere vertrauensvoll an alle, auch im 
Handel und Industrie, peinlichst alles zu vermeiden, was die Neutralität 
und die nationale Existenz gefährden könnte. Jeder Kaufmann muß sich 
dessen bewußt sein, daß selbst der Schein vermieden werden muß, daß in
	        
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