Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Dazu stellt der „Nieuwe Rotterdamsche Courdnt“ die Frage, was 
Rußland zur Befreiung Polens und Finnlands und England zur Be- 
freiung Aegyptens sagen würde. — Das ist recht boshaft. 
Der Fürst von Lippe an den Bischof von Paderborn. 
Auf ein Schreiben, das der Bischof von Paderborn an den Fürsten 
Leopold von Lippe richtete zur Bekundung der Teilnahme an den Ver- 
lusten, die das fürstliche Haus im Kriege erlitten hat, erfolgte die tele- 
graphische Antwort: 
„Ich danke Ihnen von Herzen für den so warmen Ausdruck der Teil- 
nahme. Mein Haus wird schwer getroffen. Aber herrlich ist der unauf- 
haltsame Siegeszug unserer braven Armee. Leopold.“ 
(Germania, 15. Sept.) 
Der „unvergleichliche Dienst“ Admiral Jellicoes. — Die „franzöfischen 
Sonderinteressen“. 
London, 15. September. Die „Times“ schreiben in einem Leit- 
artikel vom 12. September: Admiral Jellicoe leistet dem britischen 
Reich einen unvergleichlichen Dienst, indem er die deutsche Flotte von 
der hohen See fernhält. Eine große Seeschlacht zwischen der englischen 
und der deutschen Flotte könnte genau die Lage herbeiführen, die die 
Einleitung des deutschen Flottengesetzes im Jahre 1900 stizzierte. Wir 
würden siegen, aber der Preis könnte so hoch sein, daß wir eine Zeit lang 
aufhören würden, die größte Seemacht zu sein. 
(Deutsche Tagesztg., 15. Sept.) 
Wechsel im französischen Kriegsministerium. 
W.T.B. Zürich, 14. September. Ein Pariser Brief der „Neuen 
Züricher Zeitung“ sagt, der Wechsel im Kriegsministerium sei vorge- 
nommen worden, weil Messimy dem Generalstab seine Ideen diktieren 
und die Operationen selbst leiten wollte. Auch habe er angesichts der durch 
die Verletzung der Neutralität Belgiens und Luxemburgs geschaffenen 
strategischen Lage die Entscheidungen nicht mit der nötigen Raschheit 
getroffen. 
Russische Greuel. 
W.T. B. Berlin, 15. September. Auch für den Regierungs- 
bezirk Königsberg ist nummehr eine Kommission zur Feststellung des völker- 
rechtswidrigen Auftretens der Russen angesetzt worden, wie sie bereits 
für den Regierungsbezirk Allenstein und für den Regierungsbezirk 
Gumbinnen besteht. Die Leitung der Kommission und die Berufung von 
Mitgliedern ist dem Regierungspräsidenten in Königsberg übertragen 
worden. An die Kommission werden baldigst alle Mitteilungen über 
Grausamkeiten und Verwüstungen, die im Regierungsbezirk Königsberg 
vorgekommen sind, zu richten sein. 
Kämpfe in Ostafrika. 
W.T. B. Blantyre (Nyassaland), 11. September. (Meldung 
des Reuterschen Bureaus.) Der Regierungsdampfer „Gwendolen“ hat am 
8. September Langenburg beschossen und dort eine Abteilung gelandet. 
Der Ort wurde überrascht. Es wurde kein Widerstand geleistet.
	        
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