Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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nach dessen Genuß er sofort unter Vergiftungserscheinungen erkrankt war. 
Generalmajor v. L. hatte den Kaffee in einem französischen Dorfe in der 
Nähe von Luneville erhalten. Die Untersuchung. hat zweifelsfrei ergeben, 
daß der Kaffee arsenige Säure, davon einen Teil in Pulverform am 
Boden der Flasche, enthielt, und zwar in einer Menge, die genügte, um 
den Tod eines Menschen herbeizuführen. Generalmajor v. L. ist inzwischen 
wiederhergestellt. (W.T.B.) 
„Es wird weitergedroschen.“ 
Ein Stammtisch in Frankfurt a. M. hatte an den Generalobersten von 
Hindenburg nach dem Sieg bei Tannenberg eine GElückwunschdepesche ge- 
sandt. Darauf traf bei den Absendern eine Feldpostkarte ein, auf der in 
mächtigen charakteristischen Schriftzügen zu lesen stand: 
„Vielen Dank für freundliche Glückwünsche. Ich danke den Erfolg 
Gott dem Herrn und meinen braven Truppen. Es wird weiter gedroschen. 
(Deutsche Tagesztg., 17. Sept.) Generaloberst v. Hindenburg.“ 
Die Mohammedaner in Indien und Aegypten. 
Konstantinopel, 16. September. Meldungen zufolge, die hier 
eingetroffen sind, ist der lange vorbereitete Panislam-Aufstand in Indien 
und Aegypten bereits ausgebrochen. In Alexandrien und Kairo soll es 
schon zu bedeutenden Zusammenstößen gekommen sein. Die Zeitung „Os- 
manischer Lloyd“ bringt Nachrichten über blutige Exzesse aus dem Innern 
Aegyptens. 
Auszeichnung des Großherzogs von Oldenburg. 
Oldenburg, 16. September. Dem Großherzog von Oldenburg 
wurde das Eiserne Kreuz erster Klasse verliehen. 
Die Kriegsrifiko-Versicherung belgischer Schiffe. 
W.T. B. London, 15. September. Auf Ersuchen, der belgischen 
Regierung hat die britische Regierung beschlossen, für Schiffsfrachten ein- 
getragener belgischer Schiffe die Kriegsrisiko-Versicherung unter denselben 
edingungen anzunehmen, wie für britische Schiffe. 
Die Gefangenen von Nobertsheights. 
W.T. B. London, 15. September. „Daily Telegraph“ meldet aus 
Johannesburg: Das Gefangenenlager in Nobertsheights wächst täglich. 
Deutsche und Oesterreicher im Alter von 19 bis 45 Jahren werden aus 
allen Teilen Südafrikas dorthin gebracht. Ihre Zahl soll bis jetzt 4500 
betragen. 
Kämpfe in Südafrika. 
W.T. B. Kapstadt, 14. September. (Meldung des „Reuterschen 
Bureaus“.) Eine südafrikanische Streitmacht von berittenen Schützen 
überraschte, nachdem sie zwei Nächte marschiert und sich bei Tage verborgen 
hatte, eine deutsche Truppenabteilung, welche eine Furt ungefähr 60 Meilen 
von Steinkop in Namaland besetzt hielt. Nach einem scharfen Gefecht 
wurden die Deutschen zur Uebergabe gezwungen. — Die Meldung ist eng- 
lischen Ursprungs. Im übrigen wird solche kleine Schlappe die Kampflust 
unserer wackeren Südwestafrikaner nicht beeinträchtigen. 
Russisches Interregnum in Wehlau. 
In der kurzen Zeit ihrer Herrschaft in Wehlau haben die Russen auch 
einen besonderen Bürgermeister angestellt. Die Anstellung wurde durch 
Maueranschlag wie folgt bekanntgegeben:
	        
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