Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

Armeeoberkommando zu melden, daß aus Stallupönen Frauen und 
Kinder von den Russen fortgetrieben wurden und auch Kindern die 
Hände abgehackt wurden. 
Gezeichnet de la Croix, Rittmeister der Res. 
Es tut mir für Ihre Leser leid, daß ich Ihnen außer den metallenen 
Klängen des männermordenden Krieges noch so ekelhafte Dinge melden 
muß. Ich tue es mit der besonderen Bitte, diese Dinge sobald und so viel 
es möglich ist, nach England weiter zu geben. Es ist für dieses stamm- 
verwandte Volk vielleicht wissenswert zu erfahren, welche Gäste sie uns ins 
Haus geschickt haben, und für uns ist es wissenswert zu erfahren, ob noch 
menschliche Töne unter dem rücksichtslosen Geschäftsgeist dieses stammver- 
wandten Volkes wohnen. 
v. Koschützki, Kriegsberichterstatter. 
(Voss. Ztg. 472, 17. September.) 
Englische Aufschneiderei. 
Londoner Blätter teilen, einer Nachricht aus Rom zufolge, mit: Die 
englische Flotte erschien vor Helgoland und versuchte alles, um die deutsche 
Flotte zum Verlassen ihrer sicheren Stellungen zu verlocken. Die deutschen 
Kriegsschiffe ließen sich jedoch dadurch nicht beeinflussen. Sogar als die 
Engländer ihre Sirenen erschallen ließen, um die Deutschen zu reizen, folgten 
diese nicht den lockenden Klängen. Groß war die Enttäuschung der Eng- 
länder- das die Deutschen auf keinerlei Weise reagierten. (Berl. N. Nachr., 
17. Sept. 
Die Japaner rüsteten schon anfangs Juli zum Kriege. 
Stuttgart, 16. September. Der „Staatsanzeiger“ schreibt: An- 
fangs Juli erhielt die Daimler-Motoren-Gesellschaft in Untertürkheim den 
Besuch von Vertretern der japanischen Regierung. Sie sprachen von einer 
Lieferung von 400 Flugzeugmotoren, die Japan zu vergeben habe. Die 
Japaner wollten vor allem die kürzeste Zeit wissen, in welcher diese Anzahl 
von Motoren hergestellt werden könnte. Die Frist, die den Vertretern 
Japans für die Lieferung von 400 Motoren vorschwebte, war so knapp, 
daß die Daimler-Motoren-Gesellschaft der Sache nicht näher treten konnte, 
zumal die Werke zu jener Zeit ohnehin außerordentlich stark beschäftigt 
waren. Man ist also in dieser Angelegenheit über eine unverbindliche Vor- 
besprechung nicht hinausgekommen. Jetzt wird man sich aber unwillkürlich 
fragen, wozu Japan es mit der Lieferung einer so großen Zahl von Flug- 
zeugmotoren damals so ungeheuer eilig hatte. Der Gedanke liegt hier 
nahe, daß Japan schon Anfang Juli mit der Suche nach Flugzeugmotoren 
Rüstungszwecke verfolgte. (Germania, 17. Sept.) " 
Ein amtlicher österreichischer Bericht Uüber den Riesenkampf mit den Nussen. 
41 000 Russen gefangen. 
W.T. B. Wien, 15. September. Aus dem Kriegspressequartier wird 
amtlich gemeldet: Der Sieg an der Huczwa hatte eine Kriegslage geschaffen, 
die es ermöglichte, zu einem Angriffe gegen die in Ostgalizien ein- 
gebrochenen sehr starken russischen Kräfte vorzugehen. In Erkenntnis der 
Notwendigkeit, unsere nach den Gefechten östlich von Lemberg zurück-
	        
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