Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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gegangene Armee zu unterstützen, erhielt die in der Schlacht bei Komarow 
siegreich gewesene Armee Befehl, gegen den geschlagenen Feind nach kurzer 
Verfolgung nur untergeordnete Kräfte zurückzulassen, ihr Gros aber im 
Raume Narol-Uhnow zur Vorrückung in der ihrer bisherigen Angriffs- 
richtung fast entgegengesetzten Direktion Lemberg zu gruppieren, was schon 
am 4. September durchgeführt war. Die Russen schienen nach ihrem Ein- 
zuge in die ihnen kampflos überlassene Hauptstadt Galiziens einen 
Flankenstoß in Richtung Lublin vorzuhaben, wobei sie unsere hinter die 
Grodeker Teichlinie zurückgekehrte Armee wohl vernachlässigen zu können 
glaubten. Indessen stand diese Armee bereit, in die zu erwartende Schlacht 
unserer nun von Norden gegen Lemberg anrückenden Armeen einzugreifen. 
Am 5. September war letztere Heeresgruppe bereits über die Bahnstrecke 
Rawaruska—Horynice hinausgelangt. Weiterhin mit dem linken Flügel 
im Raum von Rawaruska sich behauptend, schwenkte sie mit dem rechten 
am 6. September bis Kurniki ein und trat am 7. September in einen 
ernsten Kampf gegen starke nordwärts vorgeschobene feindliche Kräfte. 
Mit Tagesanbruch des 8. September begann auf der 70 Kilometer breiten 
Front Komarow—Rawaruska unser allgemeiner Angriff, der bis zum 
11. September durchaus erfolgreich war und namentlich am südlichen Flügel 
nahe an Lemberg herangetragen wurde. Trotz dieses Erfolges wurde es 
notwendig, eine neue Gruppierung unseres Heeres anzuordnen, weil sein 
Nordflügel bei Rawaruska bedroht war und frische, weit überlegene rus- 
sische Kräfte sowohl gegen die vorwärts bei Krasnik kämpfende Armee als 
auch im Raume zwischen dieser und dem Schlachtfelde von Lemberg vor- 
gingen. In den schweren Kämpfen östlich von Grodek am 10. September 
waren die Erzherzöge, Armeeoberkommandant Friedrich und Karl Franz 
Josef bei der dort angreifenden Dioision. Wie in allen bisherigen 
Schlachten und Gefechten, so haben unsere braven und schon seit drei Wochen 
ununterbrochen kämpfenden Truppen auch vor Lemberg ihr Bestes geleistet 
und ihre Bravour und Tüchtigkeit abermals erwiesen. In der fünftägigen 
Schlacht hatten beide Teile schwere Verluste, namentlich bei Rawaruska 
wurden mehrere Nachtangriffe der Russen blutig abgewiesen. Gefangene 
Russen, darunter viele Offiziere, wurden wieder in Massen eingebracht. 
Aus Ausweisen unserer leitenden Etappenbehörde geht hervor, daß bisher 
41 000 Russen und 8000 Serben ins Innere der Monarchie abgeschoben 
wurden. Bisher wurden über 300 Feldgeschütze im Kampfe erobert. 
Resumierend kann hervorgehoben werden, daß unsere Armee bisher in 
oktivster Weise und in heldenmütigstem Kampfe dem numerisch über- 
legenen, tapferen, hartnäckig kämpfenden Feinde erfolgreich entgegen- 
treten konnte. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs, 
v. Hoefer, Generalmajor. 
Wie die Engländer fälschen. 
In den Londoner Zeitungen vom 11. September wird gleichlautend 
die Meldung des Generalquartiermeisters v. Stein ausdrücklich als 
„offizielle Meldung aus Berlin“ wiedergegeben. Was aber unter den 
geschickten Händen der englischen „Wahrheitsfanatiker“ daraus geworden 
ist, zeigt am besten eine Gegenüberstellung des Originaltextes und der eng- 
lischen „Uebersetzung“ in wortgetreuer Rückübersetzung:
	        
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