Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Gute Behandlung englischer Verwundeter durch die Deutschen. 
Turin, 19. September. Aus Bordeaux wird telegraphiert: Auf 
dem Schlachtfelde fand General Bataille den Tod. Weiter wird gemeldet, 
Asquith habe dem Unterhaus mitgeteilt, daß sein naher Verwandter, 
Leutnant Percy Windham, ein Sohn des gleichnamigen Parlamentariers, 
den Tod in der Schlacht erlitten, und daß das bewährte Mitglied des 
House of Commons Aubrey Herbert schwerverletzt von britischen Sani- 
tätstruppen nach England zurücktransportiert worden sei, nachdem er 
vorher in deutsche Hände gefallen sei. Ueber die Behandlung durch die 
Deutschen sei er des Lobes voll. Die Deutschen hätten jedoch nach der 
Schlacht an der Marne ihn mit vielen Verwundeten preisgeben müssen. 
(Berl. Tageblatt 477, 19. Sept.) 
Das Deutschtum ist es, gegen das wir lämpfen! 
Der „Lokal-Anzeiger" schreibt: Daß die von Deutschen bewohnten 
baltischen Provinzen Livland, Estland und Kurland in der Gefahr 
schweben, durch den Krieg in schwere Mitleidenschaft gezogen zu werden, 
ist bereits mehrfach gemeldet worden. In banger Sorge haben sie sich 
daher nach Petersburg gewandt und die russische Regierung gebeten, ihnen 
Schutz von Leben und Gut gegen die drohenden Angriffe des fanatischen 
Pöbels zu gewähren. In den leitenden Petersburger Kreisen scheint man 
über diese Frage aber anderer Ansicht zu sein, denn einem Vertreter des 
baltischen Deutschtums, der um eine Audienz beim Ministerpräsidenten 
Goremnkin nachgesucht hatte, um ihm die bedrohliche Lage der Provinzen 
vorzutragen, antwortete dieser kurz: „Sie sind im Irrtum, wenn Sie glau- 
ben, unsere Regierung werde sich beeilen, besondere Vorkehrungen zu Ihrem 
Schutz zu treffen. Rußland kämpft nicht nur gegen Deutschland, es kämpft 
auch gegen das Deutschtum!“ (Tägl. Rundschau 449, 20. Sept. 
Ein Vorstoß der Russen in Galizien abgewiesen. 
Wien, 19. September. Amtlich wird verlautbart: 
Den 19. September, mittags: » 
Die Neugruppierung unseres Heeres auf dem nördlichen Kriegsschau- 
platze ist im Zuge. Ein isolierter Vorstoß einer russischen Infanteriedivi- 
sion am 17. September wurde blutig abgewiesen. Der ostseitige kleine 
feldmäßige Brückenkopf Siejawa, unsererseits nur von sehr schwachen 
Abteilungen heldenmütig verteidigt, zwang die Russen zur Entfaltung 
zweier Korps und schwerer Artillerie. Als die Befestigungen ihre Auf- 
gabe erfüllt hatten, wurden sie freiwillig geräumt. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: 
v. Hoefer, Generalmajor. 
(Tägl. Rundschau 449, 20. Sept.) 
Schweizer Protest gegen unsere Verleumder. 
Die „Nordd. Allg. Ztg.“ vom 20. September schreibt: 
Die seit einiger Zeit auffällig in ein deutschfeindliches Fahrwasser 
gelenkte Stockholmer Zeitung „Dagens Nyheter“" bringt ein Telegramm 
aus Genf, daß man nun mit voller Gewißheit feststellen könne, daß Deutsch- 
land die Absicht gehabt habe, nicht nur Belgiens und Luxemburgs Neu- 
tralität zu kränken, sondern auch sich des schweizerischen Gebietes zu be-
	        
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