Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Zivilisation kämpfen gegen den serbischen und russischen Barbarismus, 
die französische Raubsucht und die englische Habgier. Wir wenden uns 
an den Präsidenten der Vereinigten Staaten und protestieren gegen 
das Vorgehen Englands, das mit Hilfe asiatischer Horden die deutsche 
Kultur und die deutsche Zivilisation vernichten möchte. 
Der Protest ist unterzeichnet von Rev. W. T. Krocker, Mrs. J. B. 
Cilder, Dr. S. Norahoff-Bung vom hiesigen Roten Kreuz, J. B. Bauer, 
Dr. J. E. Noeggerath und anderen. 
(Deutsche Tagesztg. 478. 21. Sept.) 
Beschießung von Reims. 
W.T.B. Großes Hauptgquartier, 20. September, abends. 
Im Angriff gegen das französisch-englische Heer sind an einzelnen 
Stellen Fortschritte gemacht. Reims liegt in der Kampffront der Fran- 
zosen. Gezwungen, das Feuer zu erwidern, beklagen wir, daß die Stadt 
dadurch Schaden nimmt. Anweisung zur möglichsten Schonung der 
Kathedrale ist gegeben. 
In den mittleren Vogesen sind Angriffe französischer Truppen am 
Donon, bei Senones und Saales abgewiesen. 
Auf dem östlichen Kriegqsschauplatze heute keine Ereignisse. 
Die Behandlung der deutschen Verwundeten in Frankreich. 
Eine Ermahnung des Kriegsministers. 
Paris, 18. September. Eine Note des Kriegsministers bringt 
die Verpflichtung, den deutschen Verwundeten sorgfältige Pflege ange- 
deihen zu lassen, in Erinnerung. Es sei dies eine gebieterische Pflicht, 
die durch die internationale Gesetzgebung, die Bestimmungen der Genfer 
Konvention und insbesondere durch das Gefühl der Menschenfreundlich- 
keit festgelegt sei. Man müsse im Interesse der in Deutschland gefangenen 
Franzosen wünschen, daß dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhe. 
Der Minister erklärt, überzeugt zu sein, daß Aerzte und Sanitätspersonal 
den deutschen Verwundeten gegenüber ihre Pflicht mit wünschens- 
werter Hingebung erfüllen, und er werbe unverzüglich diejenigen ihres 
Amtes entheben, die Verwundeten und Gefangenen gegenüber gegen die 
von der Genfer Konvention festgesetzten Regeln der Menschlichkeit ver- 
stießen. (Tägl. Rdsch. 450. 21. September.) 
Dernburgs Aufgabe in Amerika. 
Haag, 20. September. 
Der Washingtoner Vertreter der „Times“ muß zähneknirschend das 
Geschick zugeben, womit Dernburg seine Mission in den Vereinigten 
Staaten erfüllt hat, wobei die genaue Kenntnis der Verhältnisse mit- 
spricht. Der Vertreter der „Times“ vermag nicht den Eindruck zu 
leugnen, den Dernburgs Vortrag am Donnerstag vor den Deutsch-Ame- 
rikanern New-Yorks überall gemacht hat. Besonders geärgert hat ihn, 
daß der Bericht darüber gleichzeitig mit Bunsens Beschuldigung, daß 
Oesterreich nur durch deutschen Druck zu seiner unversöhnlichen Haltung 
Serbien gegenüber veranlaßt worden wäre und mit dem Bericht der 
nach Amerika entsandten belgischen Kommission veröffentlicht wurde. 
Dernburg hat dem Berichterstatter zufolge besonderes Geschick dadurch
	        
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