Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

England habe dem Prinzen Heinrich von Preußen. gegenüber Ende Juli 
in London in allerbindendster Form die Erklärung abgegeben, daß Eng- 
land, was auch immer kommen möge, niemals das Schwert gegen 
Deutschland ergreifen werde, in keiner Weise zutreffend ist. 
Dank an die elsässischen Truppen. 
Ein Korpsbefehl des Generals der Infanterie v. Eberhardt besagt: 
„Allen Herren Offizieren, Sanitätsoffizieren, den Unteroffizieren 
und Mannschaften des Korps spreche ich für die in den vergangenen 
Tagen unter den schwierigsten Verhältnissen getanen Leistungen, für ihre 
Topferkeit im Gefecht, für ihre Ausdauer in dem gebirgigen, seit einigen 
Tagen fast ungangbaren Gelände meine Anerkennung und meinen Dank 
aus. Das Korps hat auf der ganzen Linie den Feind zurückgeworfen 
und mehrere hundert Gefangene gemacht. Ich habe die feste Zuversicht, 
daß es auch den weiteren ernsten und schweren Anforderungen, die an 
uns herantreten werden, entsprechen wird.“ (Die Post, 450, 21. Sept.) 
Italien und Oesterreich-Ungarn. 
W.T. B. Ofen, 20. September. Der „Pester Lloyd“ schreibt über 
das Verhältnis Oesterreich-Ungarns und Italiens: Es kann festgestellt 
werden, daß das Verhältnis beider Staaten jetzt nicht minder freundschaft- 
lich und vertrauensvoll ist, als vor Ausbruch des Krieges. Es ist Hoffnung, 
wie dies auch der gegenwärtige Vertreter der Monarchie in Rom, Freiherr 
von Machhio, erklärte, daß durch den Krieg die wechselseitigen Beziehungen 
nur noch verbessert werden. Zwei Argumente tragen dazu wesentlich bei- 
Oesterreich-Ungarn ist unter allen Umständen für Italien ein bequemerer 
Nachbar als jeder Staat auf nationaler Grundlage. Zweitens hat der 
Krieg die Solidarität der einzelnen Nationalitäten der Monarchie befestigt. 
Künftighin werden nationale Streitigkeiten einen weit milderen Charakter 
tragen. Es ist also bestimmte. Hoffnung, daß die österreichische Regierung 
für das italienische Element ihr Wohlwollen wirksam wird betätigen 
können, ohne durch die Parteien im Reichsrate davran verhindert zu werden. 
Die Neutralität der Schweiz. 
W.T.B. Bern, 19. September. Ueber die Antwort der vert- 
schiedenen Mächte auf die Schweizer Neutralitätserklärung wird mitgeteilt: 
Deutschland und Frankreich taten neuerdings ihren Entschluß kund, die 
Schweizer Neutralität auf das peinlichste zu beachten. Oesterreich-Ungarn 
hat die gleiche Erklärung abgegeben. Italien, obgleich nicht Signaturmacht 
der von acht Mächten unterzeichneten Anerkennungsurkunde von 1815, er- 
klärte, daß es sich trotzdem stets von den in dieser Urkunde niedergelegten 
Grundsätzen habe leiten lassen und diese Haltung auch künftighin ein- 
nehmen werde. 
Englischer Völkerrechtsbruch. 
W.T. B. Ofenpest, 19. September. Die Adria-Seeschiffahrts- 
Gesellschaft meldet, daß der Dampfer „Bathory“, der vor Ausbruch des 
Krieges in Havre geankert und einen französischen Freibrief zur Rückkehr 
in die Heimat erhalten hatte, von den Engländern nächst Vigo versenkt und 
die Mannschaft kriegsgefangen nach Dorchester gebracht worden sei.
	        
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