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Südafrika gegen den Krieg.
Köln, 21. September. Die „Kölnische Ztg.“ erfährt über Holland:
Die „Times“ melden, daß im südafrikanischen Abgeordnetenhaus die An-
träge auf Beteiligung am Kriege abgelehnt wurden. (Voss. Ztg. 22. Sept.)
Nicht alle Buren denken wie Botha.
London, 21. September. Die „Times"“ meldet aus Kapstadt: Der
Rücktritt des Generals Beyers, des Oberbefehlshabers der südafrikanischen
Miliz, versetzte die Regierung in eine schwierige Lage. Es besteht eine starke
Opposition gegen Offensiv-Maßnahmen gegen Deutsch-Südwestafrika, und
zwar. nicht nur bei den Anhängern des Generals Herzog, sondern auch bei
einer beträchtlichen Anzahl Buren, die sonst die Regierung unterstützen,
namentlich in der Oranjekolonie, dem Transvaalbezirk, dem Bezirk Lichten-
burg und den Grenzbezirken der Kapkolonie. Die Buren sind loyale
britische Untertanen, halten aber die Offensive gegen Deutsch-Südwest für
unpolitisch, unweise und überflüssig. (Freis. Ztg., 22. Sept.)
Eine neue englische Brutalität gegenüber Neutralen.
W.T. B. Frankfurt a. M., 19. September. Die „Frankfurter
Zeitung“ meldet aus Amsterdam: Das englische Prisengericht bestimmte,
daß bei gekaperten Schiffen feindlicher Mächte die auf den Schiffen ruhenden
Hypothekenforderungen neutraler Staaten abgewiesen werden. Durch
diese rücksichtslose Maßregel haben holländische Hypothekengläubiger bereits
namhafte Summen verloren.
Dos abgekartete Spiel.
Ein Freund der „Hamburger Nachrichten“ sendet dem Blatte eine
Zeitung aus Lima, der Hauptstadt Perus, vom 5. August, deren Textteil
mit einer zehnzeiligen Ueberschrift beginnt, in der noch in besonders großer
Schrift hervorgehoben ist: „Europa und Japan gegen Deutschland.“ Das
sogen. Ultimatum Japans an Deutschland ist am 19. August in Berlin über-
reicht worden, aber schon am 5. August, also 14 Tage vorher, hat man in
Südamerika genau Bescheid gewußt.
Diese Tatsache ist nicht nur ein neuer Beweis dafür, wie die englisch-
französisch-russisch-iapanische Raubgesellschaft gegen uns in den neutralen
oder unbeteiligten Ländern arbeitet, sondern auch dafür, daß der ganze
Raubzug mit Einschluß Fapans schon viel länger vorbereitet und verabredet
sein muß. (Berl. N. Rachr., 22. Sept.)
Die Zeusur in Norwegen.
W.T.B. Kristiania, 20. September. Das der Regierung sehr
nahestehende Blatt „Intelligensen“ erklärt, der Königliche Erlaß, durch den
über Telegramme und Telephongespräche innerhalb Norwegens, sowie über
solche nach und von außerhalb zum Schutze der strengsten Neutralität eine
Kontrolle eingeführt wird, bedeute tatsächlich nichts anderes als die Ein-
richtung einer Zensur.
Die „Fleet-in-being“-Fabrik.
W.T. B. Christiania, 20. September. Ein bekannter norwegischer
Admiral veröffentlicht im „Aftenposten“ eine längere Betrachtung, in der er
zu dem Ergebnis kommt, die von der deutschen Flotte gewählte „Fleet- in-
being“-Taktik sei die einzig richtige. Jedes andere Auftreten wäre, wie die