Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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der schon so Großes für uns getan hat, wolle in Gnaden weiter mit unseren 
tapferen Truppen sein und uns schließlich den Sieg über alle Feinde ver- 
leihen. Du wirst stolz sein auf Deinen Sohn, der sich sein Eisernes Kreuz 
wohl verdient hat. Herzlichen Gruß an Tyra. Wilhelm.“ 
Sr. M. dem Kaiser, Großes Hauptquartier. 
Tief bewegt und herzlich gerührt durch Dein so überaus gnädiges Ge- 
denken meiner Person bitte ich Dich, meinen innigsten, tiefgefühltesten Dank 
dafür freundlichst entgegennehmen zu wollen. Ich bin stolz und hochbeglückt 
durch diese gnädige Mitteilung, daß mein Sohn im Kampfe für Deutschlands 
Ehre und Ruhm das Eiserne Kreuz sich erwerben durfte. Möge Gott Deinem 
tapferen Heere weiterhin Sieg verleihen und unserem teuren deutschen 
Vaterlande und seiner gerechten Sache ruhmreichen Ausgang bescheren. 
Thyra und ich empfehlen uns auf das wärmste als stolze Eltern. 
Ernst August.“ 
Eine kriegsfeindliche Bewegung in Japan. 
Wien, 22. September. Die Korrespondenz „Rundschau“ meldet: 
Nach Nachrichten aus Peking ist in Japan eine heftige Bewegung gegen den 
Krieg wahrzunehmen. Bei Haussuchungen in Tokio sind Aufrufe vorgefun- 
den worden, deren Inhalt in der Erwägung gipfelt, daß Japan, anstatt 
diesen Krieg mit Deutschland zu beginnen, lieber die Frage der Mandschurei 
und der Mongolei hätte aufrollen sollen. Die japanische Regierung handele 
unpatriotisch und stehe offenbar im Solde Englands, das Japan nur dazu 
verwende, ihm die Kastanien aus dem Feuer zu holen, sich aber niemals 
dankbar erweisen werde. Diese Proklamationen fanden sich auch in Kaser- 
nen in Tokio und Jokohama vor. In der Priesterschaft von Kioto soll gleich- 
falls lebhafte Mißstimmung wegen des Krieges herrschen. In Osaka ent- 
falten Agitatoren eine lebhafte Tätigkeit, besonders unter den Arsenal- 
arbeitern, die aufgefordert werden, sich der neuen großen „gelben“ Bewe- 
gung anzuschließen und die Regierung zu stürzen, die Japan in Abhängigkeit 
von Europa bringe. (W.T.B.) 
Neue Kämpfe in Marokko. 
Madrid, 22. September. Aus Tanger wird gemeldet, daß die Un- 
ruhen unter den Marokkanern immer mehr um sich greifen. Ein franzö- 
sischer Polizeiposten bei Olivares, zehn Kilometer von Tanger entfernt, 
wurde von Marokkanern angegriffen und die französischen Polizisten waren 
genötigt, den Posten aufzugeben. Fünf Polizisten fielen als Gefangene in 
die Hände der Rebellen. Die Mauren zogen sich dann in ihre Schlupf- 
winkel zurück und konnten btsher nicht ergriffen werden, trotzdem aus 
Tanger ein starkes Truppendetachement zu ihrer Verfolgung ausrückte. Die 
Garnison von Tanger soll verstärkt werden, um einem Angriff der Ein- 
geborenen, den man befürchtet, besser Widerstand leisten zu können. 
Die Offensive gegen Serbien. 
Budapest, 22. September. Zu dem Vordringen der österreichisch- 
ungarischen Truppen in Serbien schreibt der „Pester Lloyd“: Der allein 
maßgebende Gesichtspunkt besteht darin, der serbischen Hauptmacht an den 
Leib zu rücken, um einen entscheidenden Schlag gegen sie zu führen. Statt 
belanglose Einzelheiten bieten wir der Oeffentlichkeit die Kunde, daß unsere 
Offensive in Serbien im besten Gange ist, schon bisher sehr erfreuliche Fort- 
 
	        
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