Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Truppen geführt hat. Die Bevölkerung in Syrmien und Slawonien hat 
sich vollständig beruhigt. 
Beschiehung von Madras durch die „Emden“. 
London, 24. September. Reuter meldet amtlich aus Kalkutta: Der 
deutsche Kreuzer „Emden“ erschien vor Madras und schoß zwei Oelbehälter 
in Brand. Englische Forts beantworteten das Feuer. „Emden“ löschte 
ihre Lichter und verschwand in der Dunkelheit. (Berl. Tageblatt, 25. Sept.) 
Der Steckbrief hinter Wetterlé. 
W.T. B. Kolmar, 24. September. Das Kriegsgericht erließ heute 
einen Steckbrief gegen den katholischen Priester und Redakteur Wetterlé, 
der flüchtig ist. Gegen Wetterlé wird die Untersuchungshaft wegen Kriegs- 
verrats verhängt. Es wird ersucht, ihn zu verhaften und auszuliefern. 
Eleichzeitig wurde das gesamte Vermögen, das Wetterlé besitzt oder das ihm 
später anfällt, mit Beschlag belegt. 
Generaloberst v. Hindenburg an seine Armee. 
Die Königsberger Hartungsche Zeitung erhält Kenntnis von folgen- 
dem Tagesbefehl des Führers der Ostarmee: 
Soldaten der achten Armeel! 
Ihr habt neue Lorbeeren um eure Fahnen gewunden! In zweitägiger 
Schlacht an den Masurischen Seen und in mehrtägiger rücksichtsloser Ver- 
solgung durch Litauen hindurch bis weit über die russische Grenze hinaus 
habt ihr nun auch die letzte der beiden in Ostpreußen eingedrungenen feind- 
lichen Armeen, die aus dem 2., 3., 4., 20., 22. Armeekorps, dem 3. Sibiri- 
schen Armeekorps, der 1., 5. Schützenbrigade, der 53., 54., 56., 57., 72., 
76. Reservedivision, der 1. und 2. Garde-Kavalleriedivision bestehende 
Wilnaarmee, nicht nur geschlagen, sondern zerschmettert. 
Bis jetzt sind mehrere Fahnen, etwa 30 000 unverwundete Gefangene, 
mindestens 150 Geschütze, viele Maschinengewehre und Munitionskolonnen 
sowie zahllose Kriegsfahrzeuge auf den weiten Gefechtsfeldern aufgebracht 
worden. Die Zahl der Kriegsbeute nimmt aber immer noch zu. 
Eurer Kampfesfreudigkeit, euren bewunderungswürdigen Marsch- 
leistungen und eurer glänzenden Tapferkeit ist dies zu danken. 
Gebt Gott die Ehre! Er wird auch ferner mit uns sein! 
Es lebe Seine Moajestät der Kaiser und König! 
Der Oberbefehlshaber. 
v. Hindenburg, Generaloberst. 
(Kreuzztg., 25. Sept.) 
Italienische Stimmen über die Heldentat des U. 9. 
Die italienischen Blätter sind voll hoher Anerkennung, ja Bewunde- 
rung, wie folgendes Telegramm erkennen läßt: 
Rom, 24. September. Die Vernichtung dreier großer englischer 
Kreuzer durch ein deutsches Unterseeboot hat hier einen ungemein großen 
Eindruck gemacht. Man geht kaum fehl, wenn man sagt, daß dieser Erfolg 
ur See für die Bewertung der deutschen Machtstellung durch die italienische 
völkerung höher anzuschlagen ist, als die bisherigen bedeutendsten Siege 
zu Lande. Daß die deutsche Armee die Fähigkeit zum Siege haben würde, 
wurde hier im Ernst nie bezweifelt. Daß aber auch die Flotte in einer der- 
artig England offenbar überlegenen Weise Englands Uebermacht zu schädi-
	        
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