Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Die Fahrt des „Zeppelin“ über Westflandern. 
W.T.B. Amsterdam, 26. September. Der „Telegraaf“ meldet 
aus Antwerpen vom 25. d. M.: Das Zeppelin-Luftschiff, das über Ost- 
ende erschien, hat anscheinend die ganze Provinz Westflandern überflogen. 
Es wurde über Kortyrk, Sotteghem, Rousse, Ninove und Geeraardsbergen 
gesehen. 6 
« Dreseldeutatdes»ll9«. 
Zur Vernichtung der drei britischen Kreuzer der „Cressy“-Klasse durch 
das deutsche Unterseeboot „U 9“ werden die folgenden Angaben gemacht: 
Am Morgen des 22. September, in der Frühe, befand „U 9“ sich 
zwanzig Seemeilen nordwestlich von Hoek van Holland mit annähernd süd- 
westlichem Kurse dampfend. Die See war ruhig, das Wetter klar, teils 
neblig. Gegen 6 Uhr sichtete man von „U 9“ aus drei große feindliche 
Kreuzer, die, bei weiten Schiffsabständen, in „Dwarslinie“ — nebenein- 
ander — fahrend, sich in entgegengesetzter Richtung näherten. „U 9“ 
beschloß, zuerst den in der Mitte fahrenden der drei Kreuzer anzugreifen, 
führte diese Absicht aus und brachte dem Kreuzer, es war die „Aboukir“, 
einen tödlichen Torpedotreffer bei. Der Kreuzer sank in wenigen Mit- 
nuten. Als nun die beiden anderen Kreuzer nach der Stelle dampften, wo#“ 
die „Aboukir“ gesunken war, machte „U 9“ einen erfolgreichen Torpedo- 
angriff auf die „Hogue“. Auch dieser Kreuzer verschwand nach kurzer Zeit 
in den Fluten. Nun wandte sich „U 9“ gegen die „Cressy“. Beinah un- 
mittelbar nach dem Torpedoschuß kenterte die „Cressy“, schwamm noch eine 
Weile kieloben und sank dann. Das ganze Gefecht hat vom ersten Torpedo- 
schusse bis zum letzten gerechnet, ungefähr eine Stunde gedauert. Von den 
englischen Kreuzern ist kein einziger Schuß abgegeben worden. 
Die Angaben der britischen Presse: in der Nähe des Gefechts hätten 
sich „Begleitschiffe“ deutscher Unterseeboote befunden, und noch dazu unter 
holländischer Flagge, sind ebenso unwahr, wie die Erzählungen überleben- 
der Engländer: die Kreuzer seien von mehreren deutschen Unterseebooten 
angegriffen worden, und habe man durch Geschützfeuer mehrere von ihnen 
vernichtet. — Tatsächlich ist nur „U 9“ dort gewesen. 
Nach dem Sinken der „Cressy“ fanden sich mehrere britische Kreuzer, 
Torpedofahrzeuge usw. an der Stelle ein, und einzelne Torpedoboots- 
zerstörer verfolgten das Unterseeboot. Noch am Abend des 22. September 
— nicht weit von Terschelling Bank — wurde „U 9“ von den Zerstörern 
gejagt. Mit Einbruch der Dunkelheit gelang es „U 9“, außer Sicht der 
Torpedofahrzeuge zu laufen. Am folgenden Tage langte das Boot mit 
seiner triumphgekrönten Besatzung unversehrt im heimischen Hafen an. 
Die englische Lüge. 
Wie England den Krieg bereits lange vor der öffentlichen Kriegs- 
erklärung und noch während seiner scheinbaren Friedensvermittlungen vor- 
bereitet hat, ergibt sich aus einer Mitteilung einer amerikanischen, in San 
Franzisko erscheinenden Fachzeitung, das „Coast Seamen's Journal“ vom 
5. August, wo berichtet wird, daß der Tankdampfer der Standard Oil Com- 
pany „Niagara“ einige Tage vor dem 31. Juli in San Franzisko unter 
deutscher Fahne angekommen ist, aber schon am 31. Juli den Hafen mit Be- 
stimmung nach Woosung unter britischer Flagge verlassen hat. 
Noch drastischer wird die englische Verlogenheit durch folgende Mit- 
teilung ins Licht gesetzt: 
80
	        
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