Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Die Japaner vor Tsingtau. 
Rotterdam, 30. September. 
Die „Daily Mail“ berichtet aus Tokio, daß die Japaner in den 
ersten vier Wochen in den Kämpfen um - 312 Tote gehabt und 
neun Flugzeuge verloren haben. (Voss. Ztg., 1. Okt.) 
100 000 Russen in Galizien gefallen. 
Nach einer Meldung der „Neuen Züricher Zeitung“ veröffentlichen 
Londoner Blätter glaubwürdige Meldungen über die Verluste der Russen 
in Ostpreußen und Ostgalizien. Sie schreiben ganz offen, daß die russische 
Heeresleitung die Größe der österreichisch-ungarischen Armee verkannte, 
und ihren Irrtum auf dem galizischen Schlachtfelde mit dem Leben von 
100 000 Russen bezahlen mußte. (Deutsche Tagesztg., 1.-Okt.) 
Die Pressezensur in Paris. 
Paris, 1. Oktober. Der „Temps“ meldet, daß Serbien die Jahres- 
klasse 1915 unter die Fahnen ruft. Das Blatt enthält wiederum große 
Lücken von einem Drittel Spaltenlänge. (Tägl. Rundschau, 2. Okt.) 
Englands Ohnmacht gegen Unterseeboote. 
Paris, 1. Oktober. Der „Temps“ bringt einen Artikel über die 
deutschen Unterseehoote aus dem Londoner „Globe“. Darin wird die 
völlige Ohnmacht der englischen Flotte gegenüber den gänzlich unsichtbaren 
Unterseebooten betont und gefordert, daß Mittel und Wege gefunden 
werden müßten, um sie zu entdecken. (Tägl. Rundschau, 2. Okt.) 
Deutsche Verwaltung in Russisch-Polen. 
Aus Myslowitz wird dem „Tag" vom 1. Oktober geschrieben: Im 
benachbarten Modrzejow ist folgender Maueranschlag angebracht: 
Nachdem Seine Exzellenz der Kommandierende General die Er- 
richtung einer Zivilverwaltung im Kreise Bendzin einschließlich der 
Stadt Sosnowice angeordnet und mich zum Leiter derselben bestellt 
hat, habe ich die Geschäfte der Zivilverwaltung am 22. d. M. übernom- 
Beme Der Sitz der Zivilverwaltung befindet sich im Kreishause zu 
endzin. 
Meine Aufgabe ist, für Ruhe und Ordnung zu sorgen, die Wieder- 
aufnahme der friedlichen Berufe zu fördern und insbesondere der 
Wiederbelebung von Handel und Gewerbe, Industrie und Landwirt- 
schaft die Wege zu ebnen. 
Ich erwarte von allen Behörden und allen Einwohnern, daß sie 
mich in diesem Bestreben unterstützen und meinen Anordnungen un- 
bedingt und unweigerlich Folge leisten, nur so können die Härten der 
gegenwärtigen schweren Kriegszeit gemildert werden. 
Bendzin, den 24. September 1914. 
Der deutsche Kreische. 
Wellenkamp, Kgl. Preuß. Landrat. 
Es geht weiter vorwärts! 
Großes Hauptquartier, 1. Oktober abends. (W.T.B.) 
Am 30. September wurden die Höhen von Roye und Fresnoy (nord- 
westlich von Noyon) den Franzosen entrissen.
	        
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