Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

mißglckt ist, wird auf Wien und Berlin — erheiternd wirken. Im übrigen 
wissen wir ja, daß dieses Heer von fünf Millionen auch erst ein schwacher 
Anfang ist. Hinter ihm stehen immer noch die über England angemeldeten 
dreißig Millionen grün angestrichenen Pferde mit allem Zubehör. (Tähl. 
Rundschau, 2. Ok..) 
Zur Sperrung der Dardanellen. 
Nach einer Konstantinopeler Depesche der „Kölnischen Zeitung“ 
glaubt die Pforte mit der Sperrung der Dardanellen Rußland als meist 
geschädigte Macht zu veranlassen, bei den Verbündeten dafür einzutreten, 
daß ihre Geschwader Egnacia räumen und den Schiffsverkehr dort nicht 
weiter hindern. Ueberdies gibt diese Sperrung der Türkei freie Ver- 
fügung über die ganze Flotte im Pontus, wo sie demzufolge stärker als die 
vereinten russischen und rumänischen Streitkräfte sein werde. Seitens 
der Regierung wird alles vorbereitet für die sofortige Ausweisung aller 
Untertanen der Dreiverbandsmächte, Schließung aller ihrer Schulen und 
anderen Einrichtungen, Aufhebung aller ihnen gegebenen Konzessionen, 
Erlaubnisse und Vergünstigungen im Konfliktsfalle. (Tägl. Rundschau, 
2. Oktober.) 
Indische Truppen in Marseille. 
Marseille, 2. Oktober. 
Dem „Petit Marseillais“ zufolge hat der Kommandierende General 
des fünfzehnten Inspektionsbezirka am Dienstag eine Parade über die 
dort angekommenen indischen Truppen abgenommen. (Germania. 2. Okt.) 
Das Eiserne Kreuz. 
Der Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha hat folgendes Telegramm 
an die Herzogin gerichtet: 
Bin sehr glücklich, erhielt heute morgen Eisernes Kreuz 1. und 2. Kl., 
das ich der Tapferkeit meiner Landeskinder verdanke. Wie bisher alles 
wohl. Karl Eduard. (Tägl. Rundschau, 3. Ok..) 
Ein bulgarisches Ultimatum an Serbien? 
Wien, 2. Oktober. Der bulgarische Gesandte Tshholakantic über- 
reichte der serbischen Regierung eine Note mit der Forderung, den Zu- 
ständen in Mazedonien mit Beschleunigung ein Ende zu machen, da sie 
den Ausbruch eines Volksunwillens Bulgariens näherrücken und die bul- 
garische Regierung zwingen könnten, eigene Maßnahmen zu treffen. (Tägl. 
Rundschau, -Z. Okt.) 
Die Oesterreicher im Angriffskampf in Serbien. 
Wien, 2. Oktober, vormittags. Amtlich wird bekanntgegeben: 
Unsere in Serbien befindlichen Truppen stehen seit zwei Tagen im An- 
griffskampf. Bisher schreitet die eigene Offensive gegen den überall in 
stark verschanzten, mit Drahthindernissen geschützten Stellungen postierten 
Gegner zwar langsam, aber günstig fort. Mit der Säuberung der von 
serbischen und montenegrinischen Truppen und Irregulären beunruhigten 
Gegenden Bosniens wurde energisch begonnen. Hierbei wurde gestern 
ein komplettes serbisches Bataillon umzingelt und entwaffnet und als 
kriegsgefangen abtransportiert. 
Die von den Serben verbreitete Behauptung über die Vernichtung 
der 40. Honveddivision ist ein neuerlicher Beweis der lebhaften serbischen
	        
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