Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

— 534 — 
bei Nacht an, töteten mehrere und besetzten die bisher von den Russen 
innegehabten Gebiete. 
Befestigungen um Paris. 
W.T. B. Kopenhagen, 5. Oktober. „Politiken“ meldet aus 
London: Der Gouverneur von Paris schlug Joffre vor, alle Städte in der 
Umgebung von Paris zu befestigen, die bei dem Vorrücken der Deutschen 
widerstandslos in Feindeshand gefallen sind. Die Befestigung soll so stark 
wie möglich gemacht werden, so daß die deutschen Truppen bei einem neuen 
Vorstoß auf weit größere Hindernisse und stärkeren Widerstand stoßen, 
als bei dem Vorrücken gegen Paris im August und September. Mit 
Billigung Joffres werden folgende Städte befestigt: Senlis, Gisors, Saint 
Maxent, Monmorency Beauvais, Chantilly, Melun, Mantos und Meaux. 
Die Garnison dieser Städte wird aus den Rekruten des Jahrganges 1914 
sowie den Divisionen der Armee bestehen, die unter Paus Leitung in Süd- 
frankreich gesammelt werden. In Creusot wird Tag und Nacht an der 
Herstellung schwerer Artillerie gearbeitet, die Mitte Oktober an die Front 
geführt werden soll. 
Keine Ausländer auf deutschen Thronen! 
Gotha, 5. Oktober. Der Ausschuß des gemeinschaftlichen Landtages 
beschließt, das Herzogliche Staatsministerium zu ersuchen, dem gemeinschaft- 
lichen Landtag möglichst bald den Entwurf eines Gesetzes vorzulegen, das 
in Abänderung des Staatsgrundgesetzes vom 3. Mai 1852 und des Ge- 
setzes über die Thronfolge in den Herzogtümern Koburg und Gotha vom 
15. September 1899 Angehörige auswärtiger Staaten von der Nachfolge 
in der Regierung der Herzogtümer ausschließt. 
Liebetrau. Arnolf. Köbel. Bock. (Dsch. Tgsztg., 6. Okt.) 
König Ludwig an seine Landsturmleute. 
Ein fast nur aus Münchenern bestehendes Landsturm-Bataillon 
wurde vor seinem Auszug aus München vom König verabschiedet. Der 
König richtete an seine „lieben Landsturmleute“ eine längere Rede, in 
der er u. a. sagte: 
„Wir führen einen schweren Kampf fast gegen die ganze Welt. Aber 
eines haben wir immer erreicht: wir sind nie geschlagen worden und wir 
werden auch, so Gott will, nicht geschlagen werden. Der Krieg kann noch 
lange dauern. Wir werden aber nicht ruhen und rasten, bis der uns 
frevelhaft aufsgedrungene Krieg zu unseren Gunsten entschieden ist und bis 
der Feind die Bedingungen annehmen muß, die wir ihm vorschreiben. 
Wir führen nicht Krieg aus selbstsüchtigen Zwecken, sondern um unser 
eigenes Land zu verteidigen, und Gott sei Dank ist auch noch kein Feind mit 
der Waffe weit in Deutschland hereingedrungen, besonders nicht in Bayern. 
Tut eure Pflicht wie eure jüngeren Kameraden und wie der Landsturm, 
der schon hinausgezogen ist, deckt eure Uniform und eure Namen mit Ehre. 
Auf Wiedersehen, so Gott will, in nicht zu langer Zeit nach einem sieg- 
reichen Feldzuge. Gott befohlen!“ (Tägl. Rundschau, 6. Okt.) 
Die Wahrheit über Löwen. 
Ein neuer amtlicher deutscher Bericht. 
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt: Der Geheime 
Regierungsrat v. Falke hat am 17. vorigen Monats die Kunstdenkmäler
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.