Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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chinesische Provinz rückenden Truppen in unerhörtester Weise die friedliche, 
gar nicht am Krieg beteiligte chinesische Bevölkerung bedrücken und sich der 
furchtharsten Grausamkeiten gegen die friedfertigen Chinesen schuldig 
machen. Die Bürger werden zu Fronarbeiten für das japanische Heer 
herangezogen, alle Fahrgelegenheiten werden ohne Bezahlung requiriert, 
ebenso Lebensmittel und Zugtiere. Die geringsten Weigerungen werden 
durch Erschießen bestraft. Die chinesischen Frauen werden vergewaltigt, die 
Häuser verbrannt. In Laichow haben an einem Tage 50 Chinesenfrauen, 
die von Japanern vergewaltigt waren, Selbstmord verübt. 
(Deutsche Tageszeitung, 8. Oktober.) 
Der franzöfische Schlachtbericht. 
Die letzte, von gestern (7. Okt.) nachmittag 3 Uhr stammende amtliche 
Mitteilung der französischen Regierung besagt: 
Auf unserem linken Flügel dauert die Schlacht mit greßer Heftigkeit 
an; die einander gegenüberstehenden Heere reichen bis in die Gegend von 
Lens und La Basse; ihre Fortsetzung bilden Kavalleriemassen, die bis in 
die Gegend von Amentieres miteinander kämpfen. Von der Front zwischen 
Somme und Maas ist nichts Neues zu melden. In Woewre versuchte der 
Feind von neuem, unsere Fortschritte aufzuhalten, aber seine Angriffe 
scheiterten wieder. 
  
Herr Poincuar#ô wieder daheim. 
Paris, 7. Oktober, abends. Nach seinem Besuch bei den Armeen 
hat Präsident Poincaré an den Kriegsminister Millerand einen Brief 
gerichtet, in dem er sagt, der Besuch habe ihn tief bewegt. 
Der Anblick dieser prachtvollen Truppen und dieses lobende Zusam- 
menwirken der nationalen Energie habe in seinem Geist die glorreichsten 
Erinnerungen der französischen Geschichte erweckt. Die Truppen wüßten, 
daß der Sieg nicht nur ein Preis für Tapferkeit, sondern auch für Beharr- 
lichkeit und Festigkeit sei. Zahlreiche Erfolge, die sie davongetragen, 
hätten ihnen berechtigte Zuversicht auf den endgültigen Erfolg eingeflößt. 
Nach einem Lob für die Generale und die Offiziere fügt Poincaré hinzu, 
die Methode und die Standhaftigkeit des Generalissimus seien Gegenstand 
der Bewunderung für alle, die ihn am Werke sehen. Poincaré bittet 
schließlich Millerand, dem Generalissimus, den Kommandanten der Armeen 
und der Korps sowie den Offizieren und Soldaten seine neuen sehr leb- 
haften Glückwünsche zu übermitteln. (Tägl. Rundsch., 8. Okt.) 
Die erfolgreiche Offensive unserer Verbündeten. 
Die russischen Angriffe auf die Festung Przemysl 
zusammengebrochen. 
Wien, 7. Oktober. Amtlich wird mittags mitgeteilt: Unsere Offen- 
sive erreichte auch gestern da und dort unter kleineren Gefechten überall ihre 
Ziele. Laut Meldung eines in kühnem Fluge aus Przemysl zurückgekehr- 
ten Generalstabsoffiziers wird die Verteidigung der Festung von der kampf- 
begeisterten Besatzung mit größter Tätigkeit und Umsicht geführt. Mehrere 
Ausfälle drängten die feindlichen Linien zurück und brachten zahlreiche 
Gefangene ein. Alle Angriffe der Russen brachen unter furchtbaren Ver- 
lusten im Feuer der Festungswerke zusammen. In den Karpathen steht
	        
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