Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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westlich des Wyszkower Sattels kein Feind mehr. Bei Marmaros-Sziget 
wurde der eingebrochene Gegner geschlagen; die Stadt gelangte in der 
vergangenen Nacht wieder in unseren Besitz. . 
Der Stellvertreter des Generalstabes 
von Hoefer, Generalmajor. 
Der Riesenkampf auf dem rechten Flügel. 
Eine deutsche Umfassfungsbewegung. 
Haag, 8. Oktober. „D. Z.“ Die „Times“ berichtet von einer sehr 
gewichtigen Bewegung der deutschen Truppen durch Belgien nach Süden. 
Gestern mittag zogen 20 000 Mann aller Truppengattungen, mit draht- 
losen Telegraphenapparaten ausgerüstet, über Templeuve, nördlich Door- 
nik, in der Richtung nach der französischen Grenze. Es waren lauter junge 
Leute. Man vermutet, daß sie das französisch-englische Heer, das auf der 
Linie Arras—Albert—Roye steht, von der Hauptmacht abschneiden sollen. 
„S 116“ untergegangen. 
Berlin, 8. Oktober. Wie uns mitgeteilt wird, ist am 6. Oktober, 
nachmittags, das Torpedoboot „S 116“ während des Vorpostendienstes in 
der Nordsee durch einen Torpedoschuß eines englischen Unterseebootes ver- 
loren gegangen. Fast die ganze Besatzung konnte gerettet werden. 
Ergebnis der Kriegsanleihe. 
W.T. B. Berlin, 8. Oktober. Das Ergebnis der Zeichnungen auf 
die Kriegsanleihen läßt sich nunmehr im einzelnen übersehen. Die Ge- 
samtzeichnung von 4 460 701 400 M. besteht aus 1 177 235 Einzelzeich- 
nungen. 
Hiervon entfallen auf Einzelbeträge von 100 bis 2000 M. 926 059 
Zeichnungen mit einer Summe von 733 776 400 M. und auf Einzelbeträge 
von 2100 bis 20 000 M. 233 342 Zeichnungen mit einer Summe von 
1 336 738 700 M. Der Rest besteht aus Zeichnungen von über 20 000 M. 
Das deutsche Volk wird aus diesen Ziffern mit Freude ersehen, wie 
die Zeichnung sich auf alle Schichten der Bevölkerung gleichmäßig verteilt 
und wie Reiche und Arme, jeder nach seinen Kräften, dazu beigetragen 
haben, den über alle Maßen glänzenden Erfolg der Kriegsanleihen zu- 
stande zu bringen. « 
Die baren Einzahlungen auf die Kriegsanleihen haben nach den bis 
heute vormittag vorliegenden Nachweisungen den Betrag von 2420 Mill. 
Mk. erreicht, das sind 54,26% der gezeichneten Summe, und 636 Mill. M. 
oder 14,26 Prozent mehr, als zum 5. Oktober fällig war. Die tatsächlich 
eingezahlten Beträge sind noch höher, weil von einem Teil der entfernter 
gelegenen Reichsbankanstalten die Aufgaben noch nicht in Berlin eingetrof- 
fen sind. Es dürfte dies die größte Zahlung sein, die jemals von einem 
Volke in so kurzer Zeit geleistet worden ist. 
Ein deutsches Torpedobvot beschlagnahmt Konterbande. 
Stettin, 7. Oktober. Die „Stettiner Neuesten Nachrichten“ er- 
fahren aus absolut zuverlässiger Quelle: 
Heute vormittag hat ein deutsches Torpedoboot den norwegischen 
Dampfer „Modig“, der ungefähr 1800 Tonnen Kohlen an Bord hat und
	        
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