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fehlshaber, die Stadt zu räumen. Die Eng eer erboten sich, den Rückzug
zu decken. General de Guise wünschte aber, daß vor der letzten bel-
gischen Division abzögen. Nach einem langen Nad,. arsch nach St.-Gilles
kamen zwei von drei Brigaden in Ostende an. Der größte Teil der
ersten Matrosenbrigade wurde aber von den Deutschen nördlich von
Lokeren abgeschnitten. 2000 Offiziere und Mannschaften erreichten die
holländische Grenze bei Hulst, wo sie entwaffnet wurden. Die Panzer-
züge und die schweren Marinekanonen wurden sämtlich nach Ostende ge-
bracht. Der Rückzug des belgischen Heeres wurde mit Erfolg ausge-
führt. Der Rückzug der Division englischer Marinesoldaten und des
belgischen Heeres wurde von Gent aus durch zahlreiche englische Hilfs-
truppen gedeckt.
Die Zivilbevölkerung verläßt Belfort.
Köln, 11. Oktober. Eine Züricher Depesche der „Kölnischen Zei-
tung“ zufolge hat der größte Teil der Zivilbevölkerung Belfort verlassen.
25 000 Personen wurden nach Südfrankreich befördert. Die Gefechte
der letzten Tage endeten mit dem vollständigen Rückzug der Franzosen.
In der Nacht zum Donnerstag verließen die Franzosen den Sundgau.
(Post, 12. Oktober.)
Der neue Kriegsminister.
W.T. B. Rom, 11. Oktober. Der König hat das Entlassungs-
gesuch des Kriegsministers Generals Grandi angenommen und den Gene-
ralmajor Zupelli zum Kriegsminister ernannt.
Sven Hedin in Antwerpen.
W.T. B. Brüssel, 10. Oktober. Sven Hedin ist in Antwerpen
eingetroffen und hat seine Freude über die geringe Beschädigung der
Stadt ausgesprochen.
Russische Kriegsvorbereitung im Schwarzen Meer.
Kristiania, 11. Okt. Laut Zeitungsmeldungen sind Sewastopol,
Tschakowm und Kertsch wegen Minen gesperrt. Fau- Schiffe trotz-
dem den Anlauf dieser Häfen versuchen sollten, so sei von dem Ober-
kommando der russischen Schwarzen-Meer-Flotte Befehl ergangen, von
den Festungen scharf zu schießen, falls nach dem Warnungsschuß nicht
angehalten werde. W. T. B.
Die russische Schwarzmeer-Flotte unterwegs.
Bukarest, 10. Oktober. Einer Blättermeldung zufolge ist gestern
vormittag eine russische Flotte aus acht großen und zehn kleinen Einheiten
auf der Fahrt nach Süden bei Konstanza gesichtet worden.
Die rumänische Seeschiffahrtsgesellschaft hat ihren Dienst Konstanza
— Konstantinopel eingestellt. (Deutsch. Tgsztg., 12. Okt.)
(Fortsetzung folgt.)