Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Das waren unsere Väter! 
Wollen wir nun dulden, daß fremde Völker kommen in das Land, zu 
schänden, was die Väter mit dem vergoss'nen Blut geheiligt? Wir könnien 
uns nicht solcher Feinde wehren, daß wir uns müßten unseres deutschen 
Namens schämen? Nimmermehr! Wir wollen's halten wie deutsche 
Männer von Urväter Zeiten an — wenn je das Land und ihre Freiheit 
in Gefahr, wenn fremde Völker wollten deutsche Männer sich zu Knechten 
machen, dann einigte der Drang das weite deutsche Land, die Wut brach los. 
die ungeheure, zur Waffe griff ein jeder Mann, ein einig urgewaltig Volk, 
so scharten sie sich um den Führer — die Losung war: 
frei oder tot, doch Knechte nimmermehr 
Und frei war Deutschland und war groß zu aller Zeit, wenn deutsche 
Männer sich als einig Volk verbunden. So mahnet uns die grohe deutsche 
Volksgeschichte. 
Darum, deutsche Brüder, 
Wollen auch wir in ernster Stunde der Gefahr solch deutschen Vätern, unfren 
deutschen Müttern würdig uns erweisen. Wir wollen uns um unsern 
Kaiser scharen bis auf den letzten Mann, ein einig Volk von Brüdern, denn 
jetzt gibts keinen Unterschied im deutschen Land — du, Bruder, und ein 
Druck der Hand, so einigt diese Stunde für das deutsche Vaterland. Wir 
wollen unsere Herzen hinauf zu unserm Gott erheben, für deutsche Ehr' und 
deutsche Freiheit freudig unser Blut hingeben, 
freiodertot, doch Knecht nimmermehr! 
So walte unser Herre Gottl 
Die deutschen Studenten. 
Frauenhilfse in Kriegszeit! 
Vergeßt die Familien der Krieger nichtt! 
Schwerste Entscheidungen stehen unserem Volke bevor. Unser Kaiser 
hat sein Heer zu den Waffen gerufen. In dieser schweren Zeit müssen Orga- 
nisationen, die nicht für Kriegskrankenpflege, sondern für heimatliche 
Friedensarbeit da sind, mit verdoppelter Anspannung der Kräfte auf dem 
Platze sein. Die „Berliner Frauenhilfe“ mit ihren 140 Schwestern, die auf 
16 Stationen in der Reichshauptstadt arbeiten, hat in freiwilliger, unent- 
geltlicher, häuslicher Dauerkrankenpflege seit langen Friedensjahren zahl- 
lose Liebesdienste leisten dürfen. Wenn jetzt im Kriegsfalle aus den Fami- 
lien die Väter herausgerissen werden, werden die Anforderungen, die an 
diejenigen unserer Schwestern, die in der heimatlichen Arbeit belassen 
werden, und an unsere Hilfspflegerinnen gestellt werden, bald ins Uner- 
meßliche wachsen. Darum ergeht an alle Mitbürger, denen der hilfsbedürf- 
tigen Volksgenossen Not auf der Seele brennt, die heiße Bitte: helft uns 
die Hände füllen, daß wir mehr Kräfte einstellen können, die den Dienst 
der Liebe treiben und damit in der Heimat indirekte Kriegsdienste tund 
Gütige Geldsendungen werden auf das Postscheckkonto Nr. 98 der Reichs- 
bankhauptkasse in Berlin für den „Evang.-Kirchlichen Hilfsverein, Zweig- 
verein Berlin“ (mit dem Vermerk: „Kriegskasse“) erbeten. Die Bereit- 
willigkeit zu persönlicher Mitarbeit bitten wir dem Geschäftsführer der 
Berliner Frauenhilfe, Herrn Pfarrer Hein, NW 87, Zinzendorfstraße 3, er- 
klären zu wollen. 
Der Vorsitzende der Berliner Frauenhilfe. 
Admiral von Bendemann.
	        
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