W.-- unsere Feinde über mich sagen, ist mir gleichgültig. Ich
erkenne sie als Richter über mich nicht an. Wenm# ich sehe,
wie dieselben Leute, die mir früher in übertriebenem Maße Weih-
rauch gestreut haben, mich heute mit Schmutz bewerfen, so kann ich
höchstens ein Gefühl des Mitleids empfinden. Was ich aus der
Heimat Bitteres über mich höre, enttäuscht mich. Gott ist mein
Zeuge, daß ich immer das Beste für mein Land und mein Volk
gewollt habe, und ich glaubte, daß seder Deutsche das erkannt und
gewürdigt hätte. Ich habe mich steks bestrebt, mein politisches Handeln,
alles, was ich als Herrscher und als Mensch tat, in Ubereinstimmung
mit den Geboten Gottes zu halten. Manches ist anders gekommen,
als ich wollte — mein Gewissen ist rein. Das Wohl meines
Bolkes und meines Reiches war das Ziel mesnes Handelns.
Mein persönliches Schicksal trage ich mit Ergebenheit, denn der
Herr weiß, was Er tut und waß Er will. Er weiß, weshalb Er
mich diese Brüfung durchmachen läßt. Ich werde alles geduldig tragen
und abwarten, was Gott weiter mit mir vorhat. Atch schmerzt nur
das Schicksal meines Landes und meines Volkes. Mich schmerzt die
harte Leidenszest meiner deutschen Landeskinder, die ich — gezwungen,
im Auslande zu leben — nicht mit ihnen tragen kann. Das ist der
Schwertstreich durch meine Seele, das ist bitter für mich. Auch
hier in der Einsamkelt fühle und denke ich nur für das deutsche Volk,
wie ich durch Aufklärung und Rat bessern und helfen könnte. Auch
herbe Kritik vermag niemals meine Liebe zu Land und Volk zu be-
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