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30. März.
1282. „Sizilianische Vesper“, — ein furchtbares Strafgericht,
das sich über die Häupter aller Franzosen, die Sizilien unter
Karl von Anjous Grausamkeit geknechtet hatten, entlud.
Fast alle Franzosen wurden ermordet oder verjagt und das Land
völlig gesäubert. Johann von Pracida war die Seele dieser Verschwörung,
die urplötzlich ausbrach und die Zwingherren völlig überraschte und
überrumpelte.
1559. Der vielgenannte Rechenmeister Adam Riese (1492 zu
Staffelstein bei Bamberg geboren) stirbt zu Annaberg ım
sächsischen Erzgebirge.
1793. Gefecht bei Florsheim, in welchem Prinz Louis
Ferdinand von Preussen die Franzosen schlägt.
1797. General Bonaparte trifft in Klagenfurt ein.
Da jedoch der Erzherzog Karl von Oesterreich inzwischen Ver-
stärkungen an sich gezogen, und sein Heer dadurch verdoppelt hatte,
da ferner im französischen Hauptquartier keine Nachricht von dem
General Joubert in Tyrol eingegangen, auch Gerüchte über Aufstände
in Tyrol sich verbreiteten und das Volk selbst in Kärnthen und Steyer-
mark schwierig wurde, so hielt es Bonaparte doch für bedenklich,
weiter in Deutschland vorzudringen und machte darum dem Erzherzog
Karl schon am folgenden Tage Friedensvorschläge.
1806. Napoleon erklärt seinen Bruder Joseph zum König von
Neapel und Sicilien, — und schenkt Neuenburg dem Marschall
Berthier.
1813. Blücher und mit ihm die Prinzen Wilhelm (nachmaliger Deutscher
Kaiser), August und Friedrich von Preussen nebst dem Herzog
Karl von Mecklenburg ziehen in Dresden ein.
1814. Schlacht auf dem Montmartre vor Paris. Preussen
und Russen unter Blücher's Oberbefehl erstürmen den Berg,
besiegen die Truppen Marmont’s und Mortier's, die ihn ver-
theidigen, und schliesslich muss Paris sich ergeben.
Als Blücher auf dem Montmartre Paris zu seinen Füssen liegen
sah, stiess er seinen Degen in die Scheide, indem er ausrief: „Nun ist
Luise gerächt!“
Ein Ausfall aus Hüningen fügt den bayerischen
Belagerern grossen Verlust zu.