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1418. Das Konstanzer Goncordat wird dem Papste Martin V.
von der Kirchenversammlung zu Konstanz unter Kaiser Sigis-
mund abgenötigt. "
Der Papst verspricht darin eine Reformation an Haupt und
Gliedern, Herabsetzung der Taxen, wo dieselben zu hoch u. 8. w.
Martin V. gestand darin den Franzosen noch das Meiste über
Reform der Kirche zu, weniger hingegen den Deutschen, und
noch weit geringeres den Engländern. — Uebrigens war die versprochene
Kirchenverbesserung so ungenügend, dass sie sich nachher im Wesent-
lichen als gänzlich gescheitert ergab.
1507. Luther empfängt die Priesterweihe und hält seine erste
Messe.
1668. Frieden zu Aachen.
Ludwig XIV. vonFrankreich behieltdieEroberungen,
trotzdem zwischen seinen Gegnern, Holland, England, Schweden etc. die
sogenannte Tripel-Allianz zu Stande gekommen war, um sich den Ver-
grösserungen Frankreichs zu widersetzen. Nur an Spanien musste
er die bereits eroberte Freigrafschaft (Franche Comte) den Spaniern
wieder zurückgeben.
1707. (nach andern am 13. Mai) Karl von Linne, bedeutender
Naturforscher, der „Plinius des Nordens“ genannt, zu Räshult
in Smaland geboren.
Seine Systeme des Tier- und Pflanzenreichs sind noch heute in
Gebrauch. „Er schuf eine wissenschaftliche Sprache, welche in den Be-
nennungen des Einzelnen zugleich das Gleichartige zusammenfasst und
das Besondere unterscheidet.“
1764. Friedrich von Gentz (nach den Angaben seiner Familie
am 8. September) ein geistreicher Politiker und Lohnschreiber
der Metternich’schen Politik.
Was Gentz von seinem und seines Herrn (Metternichs) System hielt,
wie er ihr „eigenes bankrottierendes Treiben wohl erkannte,“ beweist
der Ausspruch, den er kurz vor seinem 1832 erfolgten Tode that: „Mich
und Metternich hält es noch aus.“
1772. Der Dichter Novalis, Friedrich v. Hardenberg, in der
Grafschaft Mansfeld geboren.
1794. Mädler, berühmter Astronom, zu Berlin geboren.
1798. Treffen bei der Schinderlegi. Die Schwyzer schlagen
die Franzosen.
1813. Schlacht bei Grossgörschen (Lützen). 80,000 Preussen
und Russen unter dem ÖOberbefehl des Grafen von Wittgenstein
stehen einem 120,000 Mann starken Feinde unter Napoleons
Kommando gegenüber.
‚. „Die Preussen fochten auf ihr Verlangen in erster Linie, unter ihnen
ihr jugendlicher Kronprinz. Von Mittag bis an den späten Abend tobte
die Schlacht hin und her, und der Sieg blieb unentschieden. Auf Seite
der Verbündeten lagen 10,000, von feindlicher 15,000 auf dem Schlacht-
felde tot oder verwundet. „Wir hatten keine Kanone, keine Fahne
verloren, aber unter den schwer Verwundeten war der wackere Scharn-
horst, der acht Wochen später seiner Wunde erlag.“