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28. Januar.
814. Karl der Grosse, der erste römisch-deutsche Kaiser, stirbt
zu Aachen. —
Am achten Tage seiner Krankheit segnete sich Karl mit dem’Zeichen
des Kreuzes, faltete die Hände und gab mit den Worten des Erlösers:
„In deine Hände befehle ich meinen Geist!“ seine Seele dem Schöpfer
zurück, im zweiundsiebenzigsten Jahre seines thatenreichen Lebens.
1256. Wilhelm von Holland, deutscher König, stirbt, — bei
einem Einfall in Friesland von einigen Kriegern erschlagen.
1341. Der schwache, wankelmüthige Kaiser Ludwig der Bayer
verpflichtet sich, den König Philipp VI. von Frankreich,
„so lange er lebe, im unangefochtenen Besitz aller
Länder und Rechte, welche er jetzt inne habe, zu
belassen und das dem Könige von England über-
tragene KReichsvicariat diesem wieder abzu-
nehmen‘.
1487. Erzherzog Sigmund von Tyrol giebt dem Herzog Albert
dem Weisen mit der Hand seiner Nichte Kunigunde Aussichten
auf Tyrol und die schwäbischen Vorlande.
1519. Herzog Ulrich von Württemberg erobert Reutlingen,
dessen Bürger seinen Burgvogt erschlagen hatten und verleibt
die Stadt seinem Lande ein.
1521. Eröffnung des bedeutsamen Reichstags zu Worms, auf
welchem im April Dr. Martin Luther so männiglich seine Lehre
vor Kaiser und Reich verteidigte.
1676. Treffen bei Tilse in Östpreussen; die Brandenburger
unter General von Schöning siegen über die Schweden, die über
die Grenze zurückgeworfen werden.
1760. Gefechtbei Anklam; die Schweden überfallen die Preussen,
werden aber von Belling wieder vertrieben.
1773. Preussisches Edikt wegen Verminderung der Buss- und
Festtage.
1790. In Frankreich dekretiert die Nationalversammlung die Rechte
der Juden.
Kaiser Joseph II. ist durch die allgemeine Unzufrieden-
heit in Ungarn gezwungen, seine humanen, wohlgemeinten
Reformen theilweise unausgeführt zu lassen.
1796. Friedrich Wilhelm Krummacher, Theolog und Kanzel-
redner, zu Duisburg geboren.
1807. Friede zu Memel zwischen England und Preussen, letzteres
verzichtet auf Hannover.