— 408 —
1799. Die Franzosen unter Massena schlagen den österreichischen
General Jellachich bei Einsiedeln (Schweiz).
1815. Das von den Franzosen noch besetzt gehaltene Landau
in der Pfalz ergiebt sich den Preussen.
1823. Gustav von Stiehle, preussischer General, zu Erfurt
geboren.
1864 im Generalstab Wrangels in Schleswig-Holstein, machte 1866
den Krieg mit, war 1870 Generalstabschef der II. Armee und General-
major und wurde am 4. November 1375 zum Generallieutenant befördert.
1824. Arthur Hobrecht, preussischer Staatsmann, zu Kobierzyn
bei Danzig geboren.
Er war 1863 Oberbürgermeister von Breslau, 1572 von Berlin, von
1865 bis 78 Mitglied des Herrenhauses, vom 31. März 1873 bis Juni 1879
Finanzminister.
1850. Oesterreich ladet durch eine Circulardepesche alle früheren
Bundestagsglieder ein, am 1. September den alten Bundestag
wieder zu beschicken.
1862. Heinrich, Prinz von Preussen, Bruder Kaiser Wilhelms II.,
geboren.
Im Jahre 1878 trat er seine erste Seereise an, die ihn an die Küsten
von Amerika, Asien und Afrika brachte. — 1882 unternahm er eine
Reise nach Westindien u. s. w. Jetzt Kaiserl. Kapitän zur See.
1862. Oesterreich brachte um den Einfluss Preussens zu para-
lysiren, im Verein mit Bayern, Württemberg, Sachsen, Hannover,
Kurhessen, Hessen-Darmstadt und Nassau beim Bundestag in
Frankfurt a. M. einen Antrag ein, wonach eine Delegiertenver-
sammlung aus Abgeordneten der deutschen Landtage gebildet,
nach Frankfurt a. M. einberufen werden sollte, „um gewisse,
allgemein deutsche Angelegenheiten zu beraten.“ — Preussen,
das Vorgehen Oesterreichs und seiner Verbündeten durchschauend,
lehnt unterm heutigen beim Bundestage den Antrag
ab, der übrigens anch bei der Volkspartei nicht den ge-
rıngsten Anklang gefunden hatte und im Grunde nur
eine Stütze des Bundestags sein sollte.
1863. Bismarck richtet an den preussischen Gesandten in Wien, zur
Mitteilung anden Wiener Hof eine Depesche, in welcher es heisst:
„Nurin einer, nach Verhältnis der Volkszahl der ein-
zelnen Staaten aus direkten Wahlen hervorgehenden Ver-
tretung des deutschen Volkes, mitBefugnis beschliessen-
der Mitwirkung in Bundesangelegenheiten, erkenne ich die
Grundlage solcher Bundesinstitutionen, zu deren Gunsten die preussische
Regierung in irgend welchem erheblichen Umfang entsagen könnte, ohne
die Interessen der eigenen Unterthanen und die politische Stellung des
preussischen Staates wesentlich zu benachteiligen.“ .
Mit diesem, Preussen so sehr nützenden „Gegenstoss“ hatte Bis-
marck der demokratischen Strömung in Deutschland Rech-
nung getragen und damit die öffentliche Meinung grösstenteils für
Preussen gewonnen.